
Welche Rehakliniken in Deutschland eignen sich am besten für die Behandlung für Post-Covid? Hier sind 50 Reha-Einrichtungen gelistet.
Eine Corona-Erkrankung zeigt sich oftmals nur durch milde Erkältungssymptome. Doch viele Patienten leiden auch nach der Infektion mit dem Virus unter „Post-Covid“, den längerfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die über die akute Krankheitsphase von vier Wochen hinausgehen. Diese können sowohl körperlicher als auch mentaler Natur sein, wie beispielsweise Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen oder depressive Verstimmungen.
Wenn Sie und Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin zu dem Schluss gekommen sind, dass ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik sinnvoll ist, finden Sie unten eine Liste mit von der Deutschen Rentenversicherung empfohlenen Reha-Einrichtungen für „Post-Covid”.
Rehakliniken für Post-Covid
Klinik | Aufenthalt | Punkte |
---|---|---|
Reha-Zentrum Todtmoos - Klinik Wehrawald | ambulant, stationär | 88 |
ZAR Tübingen am Universitätsklinikum | ambulant | 87 |
Reha-Zentrum Seehof Teltow | stationär | 86 |
MEDIAN Klinik Flechtingen I | stationär, ambulant | 85 |
Drei-Burgen-Klinik DRV Rheinland-Pfalz Bad Kreuznach | ambulant, stationär | 85 |
ZaR - Zentrum für ambulante Rehabilitation Münster | ambulant | 85 |
Reha-Zentrum Bad Driburg - Klinik Berlin | stationär, ambulant | 84 |
Birkle-Klinik Überlingen | ambulant, stationär | 84 |
Mittelbayerisches Rehabilitationszentrum Bad Kötzting | ambulant, stationär | 84 |
Reha Bad Hamm | ambulant | 84 |
Sieg Reha Hennef | ambulant | 84 |
Reha-Zentrum Bad Salzuflen - Klinik Lipperland | stationär, ambulant | 83 |
Rehaklinik Überruh Isny im Allgäu | stationär, ambulant | 83 |
MediClin Albert Schweitzer Klinik Königsfeld im Schwarzwald | ambulant, stationär | 83 |
Kliniken Hartenstein - Klinik Birkental Bad Wildungen | ambulant, stationär | 83 |
Zentrum für Ambulante Psychosomatische Rehabilitation Glottertal | ambulant | 83 |
Moritz Klinik Gräfliche Kliniken Bad Klosterlausnitz | ambulant, stationär | 82 |
Reha-Zentrum Oldenburg | stationär, ambulant | 82 |
MediClin Reha-Zentrum Gernsbach | ambulant, stationär | 82 |
Reha-Zentrum Utersum auf Föhr | stationär | 82 |
Asklepios Kliniken Bad Salzungen | stationär, ambulant | 81 |
MediClin Fachklinik Rhein/Ruhr Essen | stationär, ambulant | 81 |
Paracelsus Harz-Klinik Bad Suderode Quedlinburg | ambulant, stationär | 81 |
MediClin Reha-Zentrum Spreewald Burg (Spreewald) | ambulant, stationär | 81 |
SRH Gesundheitszentrum Waldbronn | ambulant, stationär | 81 |
Mülenbergklinik Holst. Schw. Malente | stationär | 81 |
Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl | ambulant, stationär | 81 |
Klinik für Ambulante Rehabilitation im MEDICUM Altenburg | ambulant | 81 |
Rehaklinik Glotterbad Glottertal | stationär | 81 |
Kliniken Schmieder Allensbach | staitonär, ambulant | 80 |
Mittelrhein-Klinik Bad Salzig Boppard | stationär, ambulant | 80 |
MEDIAN Klinik Flachsheide Bad Salzuflen | ambulant, stationär | 80 |
Klinikzentrum Bad Sulza | stationär | 80 |
MEDICLIN Klinik Reichshof | stationär, ambulant | 80 |
Reha Vita Cottbus | ambulant | 80 |
RKU - Universtitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm | stationär, ambulant | 79 |
Gesundheitszentrum Federsee Bad Buchau | ambulant, stationär | 79 |
Klinik Kurhessen Bad Sooden-Allendorf | ambulant, stationär | 79 |
Westerwaldklinik Waldbreitbach | ambulant, stationär | 79 |
cts-Klinik Stöckenhöfe Wittnau | ambulant, stationär | 79 |
MediClin Bosenberg Kliniken St. Wendel | ambulant, stationär | 79 |
Klinik Königsfeld Ennepetal | stationär, ambulant | 79 |
VAMED Klinik Schloss Pulsnitz | stationär | 79 |
Rehabilitationsklinik Seebad Ahlbeck | ambulant, stationär | 78 |
PASSAUER WOLF Bad Griesbach | stationär | 78 |
St. Georg Vorsorge- u. Reha-Kliniken Höchenschwand | stationär, ambulant | 78 |
NTC Neurologisches Therapiecentrum Köln | ambulant | 78 |
Klinik Bad Reichenhall Zentrum für Rehabilitation | stationär | 78 |
Hufeland-Klinik Bad Ems | stationär, ambulant | 78 |
Neurologisches Reha-Zentrum Quellenhof Bad Wildbad | stationär | 78 |
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So wurde die Rehaklinik-Liste erstellt
Die Deutsche Rentenversicherung Bund misst die Qualität fast aller deutschen Rehabilitationseinrichtungen. Dabei werden die Patienten nach ihrer Rehabilitation befragt, ob es ihnen nach dem Klinikaufenthalt besser geht und wie zufrieden sie mit dem Behandlungsprogramm sind. Außerdem wird geprüft, ob die jeweilige Reha-Einrichtung Therapiestandards für Krankheitsbilder einhält und welches Behandlungsprogramm die Patienten erhalten haben. Dazu werten Mitarbeiter der Rentenversicherung die Entlassungsbriefe der jeweiligen Reha-Einrichtung aus. Zusätzlich lesen externe Ärztinnen und Ärzte anonymisierte Entlassungsberichte der Klinik und geben Rückmeldung, ob die Patientinnen und Patienten aus ihrer Sicht optimal behandelt wurden. Aus diesen verschiedenen Qualitätsparametern wird ein Wert zwischen 0 und 100 errechnet, wobei 100 die bestmögliche Bewertung darstellt.
So werden die verschiedenen Parameter gewichtet:
20 Prozent – Patientenzufriedenheit
20 Prozent – Behandlungserfolg aus Patientensicht
20 Prozent – Erfüllung der Reha-Therapiestandards für die jeweilige Erkrankung
20 Prozent – Therapieangebot
20 Prozent – externe Begutachtung
Die 50 Rehabilitationskliniken für Post-Covid, die insgesamt die höchste Punktzahl erreicht haben, sind in der obigen Liste aufgeführt.
Fakten zu Long-Covid-Rehabilitation
Viele Patienten beklagen nach einer Infektion mit dem Coronavirus anhaltende Symptome. Hier kann man zwischen Post-Covid und Long-Covid unterscheiden. Laut Robert Koch-Institut besteht Long-Covid gemäß der britischen NICE-Leitlinie, wenn nach der akuten Corona-Krankheitsphase von vier Wochen Symptome weiter bestehen oder neu auftreten. Als Post-Covid-Syndrom hingegen werden Beschwerden bezeichnet, die noch mehr als 12 Wochen nach Beginn der Infektion bestehen. Long-Covid umfasst somit sowohl Symptome direkt im Anschluss an eine Corona-Infektion als auch Beschwerden, die noch 12 oder mehr Wochen später auftreten.
Eine besondere Form des Post-Covid-Syndroms stellt das Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) dar. Diese Erkrankung tritt laut der Leitlinie „Müdigkeit“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin bei einem Teil der Betroffenen nach einer SARS-CoV-2-Infektion auf und ist durch eine schwere, langanhaltende Erschöpfung sowie eine Zustandsverschlechterung nach Belastung (post-exertional malaise) gekennzeichnet. ME/CFS gilt als eigenständiges Krankheitsbild, überschneidet sich aber symptomatisch mit Long- und Post-Covid und kann im Zuge einer Corona-Infektion neu auftreten.
Leidet man nach einer Coronavirus-Infektion weiterhin unter gesundheitlichen Beschwerden, kann der Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung hilfreich sein. Dort kann sich der Körper erholen und beste medizinische Betreuung für physische und psychische Beschwerden erhalten. Dabei arbeiten Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen wie der Pneumologie, Kardiologie, Innere Medizin, Neurologie sowie Psychosomatik zusammen, um ein umfassendes Therapieangebot bereitzustellen, das individuell auf die Symptome des Patienten angepasst wird um eine schnellstmögliche Genesung zu ermöglichen.
Treten beispielsweise weiterhin Symptome wie Atemnot auf, kann während der Reha an der Verbesserung der Atemmuskelkraft und der pulmonalen Belastbarkeit mithilfe von Atemgymnastik und Atemmuskeltraining gearbeitet werden. Das Therapieziel ist die Normalisierung der Atemfunktion sowie die Wiederherstellung und Sicherung der Teilhabe am normalen Alltagsleben nach einer Corona-Erkrankung. Auch kardiologische Rehabilitationsmaßnahmen wie eine Sport- oder Physiotherapie können helfen, nach einer Erkrankung wieder belastbarer zu werden. Neurologische Symptome wie der Verlust des Geschmackssinns kann beispielsweise mit einem von Ernährungstherapeutinnen entwickelten Sinnestraining behandelt werden, welches nachweislich die Wiederherstellung von Geschmack und Geruch unterstützt.
Viele Patienten leiden zudem unter seelischen Beschwerden wie Depressionen, Ängsten bezüglich der (beruflichen) Zukunft, posttraumatischen Belastungsreaktionen und der Sorge, die vollen körperlichen oder geistigen Fähigkeiten nicht mehr wiederzuerlangen. Unterstützend können hier Angebote wie Gruppen- oder Einzelgespräche, Psychotherapie oder eine Sozialberatung in Anspruch genommen werden. Eine Ernährungstherapie kann zudem den Weg zu einem gesünderen Lebensstil ebnen und den Muskelaufbau nach einer Erkrankung unterstützen.
Gerade für Patientinnen und Patienten mit Long/Post-Covid oder ME/CFS ist ein gutes Energiemanagement (Pacing) außerdem wichtig, um eine Verschlechterung der Symptome – insbesondere Post-Exertional Malaise (PEM) – zu vermeiden. Da körperliche und geistige Überanstrengung zu einem sogenannten „Crash“ führen kann, sollte Pacing ein zentrales Ziel in der Rehabilitationsbehandlung sein. Vor dem Antritt einer Reha ist es deshalb sinnvoll, gemeinsam mit der behandelnden Fachärztin oder dem Facharzt zu prüfen, ob die gewünschte Einrichtung Erfahrung im Umgang mit PEM hat und ein angepasstes Therapiekonzept bietet.