
Welche Kliniken in Deutschland bieten eine Behandlung für Fatigue-Patienten an? Hier sind zehn Häuser gelistet, an denen Ärzte Erfahrungen mit dieser Erkrankung haben.
Fatigue ist ein chronisches Erschöpfungssyndrom, an dem viele Menschen in Deutschland leiden. Laut Definition von Fukunda et al. handelt es sich um einen erstmalig auftretenden Erschöpfungszustand, der länger als sechs Monate andauert, sich durch Ruhe nicht verbessert und die Lebensqualität erheblich einschränkt.
Sein Auslöser ist bisher unbekannt. Manchmal tritt die Erkrankung bei einem geschwächten Abwehrsystem oder nach Kontakt mit bestimmten Krankheitserregern auf. Es gibt elf Symptome, die auf Fatigue hinweisen können. Hat ein Patient sechs dieser elf Symptome, leidet er an Fatigue.
Patienten mit dieser Erkrankung suchen oft lange nach einem geeigneten Spezialisten. Fatigue ist zwar als Krankheit anerkannt und hat eine eigene Krankheitsnummer (ICD 10 G93.3). Sie wird aber noch sehr selten diagnostiziert. In der Liste sind jene zehn Kliniken in Deutschland dargestellt, in denen Fatigue im Jahr 2020 am häufigsten behandelt wurde.
Kliniken für Fatigue
Krankenhaus | Stadt | Behandlungsfälle (2020) | |
---|---|---|---|
Krankenhaus für Naturheilweisen | München | 216 | |
Spezialklinik Neukirchen | Rötz | 183 | |
Spezialklinik Neukirchen | Neukirchen | 83 | |
Klinikum rechts der Isar der TUM | München | 23 | |
Klinikum Chemnitz | Chemnitz | 22 | |
Charité - Universitätsmedizin Berlin | Berlin | 20 | |
Evangelische Kliniken Essen-Mitte | Essen | 11 | |
München Klinik Schwabing | München | 9 | |
Medizinische Hochschule Hannover | Hannover | 8 | |
Paracelsus Krankenhaus | Bad Liebenzell | 8 |
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Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Die Zahlen der obigen Kliniken sind aus den Qualitätsberichten entnommen.
Fakten zu Fatigue
Die Diagnose einer Fatigue ist aufgrund des weiten Spektrums der Symptome nicht einfach. Zu den möglichen Symtomen zählen unter anderem Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Erschöpfung nach körperlicher Aktivität oder Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Die US-amerikanische Fatigue Coalition hat einen Liste mit elf Symptomen erstellt, von denen für eine eindeutige Diagnose mindestens sechs vorliegen müssen.
Die häufigste Ursache einer Fatigue ist eine Krebserkrankung, wobei sie entweder vom Tumor selbst oder von dessen Therapie ausgelöst wird. Die Erschöpfung als Symptom der Fatigue wird hier durch die erhöhte Kraft, die der Körper aufbringen muss, um gegen die Erkrankung zu kämpfen, ausgelöst. Eine Strahlentherapie belastet den Körper beispielsweise zusätzlich, da auch umliegendes Gewebe angegriffen wird.
Auch chronische Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose können eine Fatigue auslösen. Sie zählt außerdem zu den häufigsten Langzeitfolgen einer Erkrankung mit dem Covid-19-Virus.
Die Behandlung von Fatigue kann vielfältig aussehen: eine Psychotherapie kann beispielsweise dabei helfen, denn Alltag zu bewältigen oder anhand von neurologischen Übungen das Gedächtnis zu fördern. Die Bewegungstherapie kann die physische Kraft und Ausdauer stärken und auch die Motivation des Patienten wiederherstellen.
Bei einer eindeutigen Diagnose können außerdem Medikamente verschrieben werden, zum Beispiel bei einer Anämie oder einer Schilddrüsenunterfunktion.
Auch eine Rehabilitation kann bei einer Erkrankung mit Fatigue hilfreich sein. Sie zielt auf die Wiedereingliederung der Patienten in das normale Leben ab. Zudem stehen Betroffenen Selbsthilfegruppen für den Austausch mit anderen Patienten zur Verfügung.
Die Anzahl der Diagnosen mit Fatigue ist in den letzten 15 Jahren stetig angestiegen. Die meisten Patienten sind zwischen 45 und 64 Jahre alt, wobei die Erkrankung häufiger bei Frauen als bei Männern auftritt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt ca. 10 Tage.