Dr. Stephan Kirschner
Dr. Stephan Kirschner; © Vincentius-Diakonissen-Kliniken gAG

Was können Hüftpatienten für ein optimales OP-Ergebnis tun? Diese Frage beantwortete Priv.-Doz. Dr. Stephan Kirschner, Direktor der Klinik für Orthopädie in den Karlsruher ViDia Kliniken, auf einer Pressekonferenz anlässlich des Kongresses der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik vom 8.12.2023 bis 9.122023 in Leipzig.

Die Implantation einer Knie- oder Hüftprothese sei ein mittelgroßer, operativer Eingriff, sagte Kirschner. Dennoch seien die Operationen belastend. „Je fitter wir sind, desto besser können wir die Operationen verkraften“, führt er aus. Er ist mit seinem OP-Team der Frage nachgegangen, was Patienten mit weniger Komplikationen anders machen als „Leute, die ein bisschen Schwierigkeiten hatten.“

Diese Maßnahmen empfiehlt Kirschner:

  1. Begleiterkrankungen gut einstellen
    Die Hüft- oder Knie-OP sei ein Termin, auf den man sich vier bis sechs Wochen vorher einstellen kann. Wer eine Begleiterkrankung hat, sollte sehen, dass er hier optimal versorgt ist. „Diabetiker sollten ihren Diabetes davor ordentlich einstellen“, sagt Kirschner. Er empfiehlt, zur Routinekontrolle zum Hausarzt zu gehen. „Die klassischen Risiken sind gemeinsam mit dem Hausarzt zu lösen“. Ein Vitamin-D-Mangel lasse sich beispielsweise gut mit Tabletten beheben. Die Aktualität des Medikationsplans sei zu überprüfen. „Je besser das Krankenhaus Bescheid weiß, was bei Ihnen los ist, desto einfacher ist es, Sie optimal zu therapieren“, sagte er.
  2. Gesünder leben
    Auch eine gesündere Lebensführung vor der OP verbessere das Ergebnis. Ein riskanter Alkoholkonsum fange schon bei 0,6 Litern Bier beziehungsweise 0,3 Litern Wein pro Tag an, erläuterte Kirchner. Wer fünf Zigaretten am Tag rauche, könnte das OP-Ergebnis dadurch ebenfalls verschlechtern. „Wenn man vier Wochen vor der Operation auf Alkohol und Zigaretten verzichtet oder den Konsum deutlich reduziert, kann man die Komplikationsrate für Infektionen, Wundheilungsstörungen und solche unerfreulichen Dinge um 50 Prozent reduzieren“, betonte der Orthopäde.
  3. Körperliche Bewegung
    „Sitzen ist das neue Rauchen“, sagte Kirschner. Patienten, die sich regelmäßig bewegen, würden sich nach der Operation schneller erholen. „Laufen Sie vielleicht ein oder zwei Stockwerke hoch“, empfiehlt er. „Und wenn Sie oben angekommen sind, dann holen Sie tief Luft, damit sich die Lunge voll entfaltet kann.“ Eine gut funktionierende Lunge senke die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen deutlich.

Schon die Beachtung dieser wenigen Punkte könne zu einem deutlich besseren Operationsergebnis beitragen.


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