Asklepios Westklinikum Hamburg
Asklepios Westklinikum Hamburg, ©Gerhard kemme/CC0

Welche sind die besten Kliniken für die Behandlung von Angststörungen in Deutschland? Hier sind einige hervorragende Häuser gelistet.

Angst ist überlebensnotwendig, zumindest in einem gewissen Maß. So ist es zum Beispiel durchaus sinnvoll, dass man vor einem Bären flieht. Denn in freier Wildbahn ist der Mensch dem Bären unterlegen, die Angst vor dem stärkeren Gegner ist ein wichtiger Teil der Überlebensstrategie. Ist die Angst allerdings übersteigert, kann sie krank machen.

Man unterscheidet grob zwei Formen der krankhaften Angst: Die unspezifische, diffuse Angst, die spontan auftritt und keine Situation als Auslöser hat (ICD F41). Und die Angst, die aufgrund von Phobien ausgelöst wird (ICD F40). Sie ist auf konkrete Dinge ausgerichtet, wie zum Beispiel Spinnen (Angst vor Spinnen – Arachnophobie), enge Räume (Klaustrophobie) oder sogar das Telefon (Angst vor Telefonen – Telephonophobie).

Obwohl Angst laut der Deutschen Gesellschaft für Angstforschung (GAF) eine der häufigsten psychischen Erkrankungen ist – rund 15 Prozent der Deutschen leiden darunter – wird sie bei jedem zweiten nicht erkannt und behandelt. Das liegt auch daran, dass eine Angsterkrankung oft mit anderen psychischen oder organischen Krankheiten gemeinsam auftritt und nicht als Auslöser erkannt wird. Ärzte, die Angstpatienten behandeln, sollten also erfahren sein. In der unten stehenden Liste finden Sie herausragende Kliniken für die Behandlung einer Angsterkrankung.

Top-Kliniken für Angststörungen

KrankenhausStadtBehandlungsfälle
Bergman Deutsche Klinik BüdingenBüdingen476
Klinik König-Ludwig-HausWürzburg372
Lungenklinik LostauLostau285
Klinik DonaustaufDonaustauf260
Ev. Kliniken GelsenkirchenGelsenkirchen191
Rottal-Inn Klinik Simbach am InnSimbach am Inn131
Asklepios Westklinikum HamburgHamburg129
Bundeswehrkrankenhaus BerlinBerlin121
BG Klinikum Bergmannstrost HalleHalle (Saale)119
Krankenhaus LübbeckeLübbecke117
Klinik AngermühleDeggendorf114
Universitätsmedizin RostockRostock112
Bezirksklinik RehauRehau105
Medizinisches Zentrum Lahnhöhe am MittelrheinLahnstein100
Klinikum in den Pfeifferschen StiftungenMagdeburg95
Sächsisches Krankenhaus AltscherbitzSchkeuditz90
Cusanus Krankenhaus Bernkastel-KuesBernkastel-Kues89
Curtius KlinikBad Malente86
Ökumenisches Hainich KlinikumMühlhausen86
Kliniken im Theodor-Wenzel-WerkBerlin81
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin80
Bezirksklinikum RegensburgRegensburg76
Helios Vogtland-Klinikum PlauenPlauen75
Salus Fachklinikum UchtspringeHansestadt Stendal74
Karl-Jaspers-KlinikBad Zwischenahn72
Erzgebirgsklinikum - Haus AnnabergAnnaberg-Buchholz70
Carl-Thiem-Klinikum CottbusCottbus69
kbo-Inn-Salzach-Klinikum WasserburgWasserburg am Inn68
AWO Fachkrankenhaus JerichowJerichow67
Burghof-Klinik Bad NauheimBad Nauheim66
Bezirksklinikum MainkofenDeggendorf66
Klinikum Nürnberg NordNürnberg66
Erzgebirgsklinikum - Haus ZschopauZschopau65
Vivantes Klinikum SpandauBerlin63
Ev. Krankenhaus GinsterhofRosengarten63
Rudolf Virchow Klinikum GlauchauGlauchau62
Vitos HeppenheimHeppenheim62
Panorama Fachklinik ScheideggScheidegg60
Klinikum KonstanzKonstanz59
Helios Park-Klinikum LeipzigLeipzig59
Schlosspark-KlinikBerlin58
Hospital zum Heiligen Geist KempenKempen58
Klinik an der WeißenburgUhlstädt-Kirchhasel56
Psychosomatische Klinik WindachWindach56
Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-WeißenseeBerlin54
Klinikum ChemnitzChemnitz54
Klinikum KasselKassel54
medius Klinik KirchheimKirchheim54
Pfalzklinikum - Standort KlingenmünsterKlingenmünster54
Bezirkskrankenhaus LandshutLandshut54

Der Name des Klinikums wird per Mouseover angezeigt

So wurde die Klinikliste erstellt:

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit diffusen Angststörungen (ICD F41). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2021 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zu Angststörungen

Angststörungen können in Bedrohungssituationen verschiedene Symptome auslösen. Betroffen klagen über körperliche Beschwerden wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel, Zittern, Atemnot oder über ein Druckgefühl im Kopf und in der Brust. Dazu kommen auch psychische Symptome und Gefühle der Ohnmacht, Kontrollverlust, und Hilflosigkeit.

Die Ursache, die sich hinter einer Angststörung verbirgt, ist eine verzerrte gedankliche Wahrnehmung von Symptomen, die eigentlich harmlos sind. Betroffene vermuten hinter einer erhöhten Herzfrequenz zum Beispiel einen möglichen Herzinfarkt und versuchen sich jeder Situation zu entziehen, die einen erhöhten Herzschlag verursachen könnte. Die Vermeidungsreaktion wiederum führt zu Verstärkung der Angst, sodass es nie zu ihrer Bewältigung kommt. Vielmehr konzentrieren sich Erkrankte darauf, die als bedrohlich empfundenen Situationen zu vermeiden.

Zur Erkennung einer Angststörung ist es zunächst wichtig, dass die Ärzte mögliche organische Ursachen und Krankheiten ausschließen können. Wenn Sie also an Herzrasen und Atemstörungen leiden, untersuchen die Ärzte Ihren Körper auf Herz- und Lungenerkrankungen. Wenn sich für die Symptome keine körperlichen Erklärungen finden lassen, ist eine psychotherapeutische Weiterbehandlung der nächste Schritt.

Zu den Therapiemöglichkeiten, die bei Personen mit Angststörungen zum Einsatz kommen, zählen die kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung. Bei der Verhaltenstherapie versuchen Ihnen die Psychotherapeuten zu vermitteln, dass Ihre Symptome eine körperliche Reaktion auf Ihre Ängste sind. Im Vordergrund steht die Aufarbeitung der Angstentstehung und die schrittweise Bewältigung der Angst.

Die Anzahl der klinischen Diagnosen mit Angststörungen (ICD-Code F41) ist in den letzten Jahren gesunken. Während im Jahr 2010 noch 10.619 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2021 bei 7.281 Personen. Angemerkt muss hier allerdings werden, dass viele Betroffene nicht im Klinikum, sondern von einem niedergelassenen Psychotherapeuten behandelt werden. Tatsächlich ist die Zahl der Patienten also wesentlich höher.