Klinik für Angststörungen
SHG Kliniken Völklingen, ©0-permission/CC0

Welche sind die besten Kliniken für die Behandlung von Angststörungen in Deutschland? Hier sind einige hervorragende Häuser gelistet.

Angst ist überlebensnotwendig, zumindest in einem gewissen Maß. So ist es zum Beispiel durchaus sinnvoll, dass man vor einem Bären flieht. Denn in freier Wildbahn ist der Mensch dem Bären unterlegen, die Angst vor dem stärkeren Gegner ist ein wichtiger Teil der Überlebensstrategie. ist die Angst allerdings übersteigert, kann sie krank machen.

Man unterscheidet grob zwei Formen der krankhaften Angst: Die unspezifische, diffuse Angst, die spontan auftritt und keine Situation als Auslöser hat (ICD F41). Und die Angst, die aufgrund von Phobien ausgelöst wird (ICD F40). Sie ist auf konkrete Dinge ausgerichtet, wie zum Beispiel Spinnen (Angst vor Spinnen – Arachnophobie), enge Räume (Klaustrophobie) oder sogar das Telefon (Angst vor Telefonen – Telephonophobie).

Obwohl Angst laut der Deutschen Gesellschaft für Angstforschung (GAF) eine der häufigsten psychischen Erkrankungen ist – rund 15 Prozent der Deutschen leiden darunter – wird sie bei jedem zweiten nicht erkannt und behandelt. Das liegt auch daran, dass eine Angsterkrankung oft mit anderen psychischen oder organischen Krankheiten gemeinsam auftritt und nicht als Auslöser erkannt wird. Ärzte, die Angstpatienten behandeln, sollten also erfahren sein. In der unten stehenden Liste finden Sie herausragende Kliniken für die Behandlung einer Angsterkrankung.

Top-Kliniken für Angststörungen

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2020)
SHG-Kliniken VölklingenVölklingen60
EKA Erzgebirgsklinikum AnnabergAnnaberg-Buchholz56
Asklepios Fachklinikum LübbenLübben50
Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfHamburg49
Asklepios Fachklinikum StadtrodaStadtroda43
Kreiskrankenhaus St. Franziskus SaarburgSaarburg41
Universitätsklinikum ErlangenErlangen41
Klinikum ErlabrunnBreitenbrunn40
Städtisches Klinikum GörlitzGörlitz39
SKH GroßschweidnitzGroßschweidnitz37
Krankenhaus St. MarienwörthBad Kreuznach36
St.-Marien-Krankenhaus DresdenDresden36
Sächsisches Krankenhaus ArnsdorfArnsdorf34
Simsee KlinikBad Endorf31
Sächsisches Krankenhaus RodewischRodewisch30
Gemeinschaftskrankenhaus HavelhöheBerlin29
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden29
Asklepios Fachklinikum TeupitzTeupitz26
Klinikum St. Marien AmbergAmberg25
Universitätsklinikum TübingenTübingen25
Bezirkskliniken Schwaben, Bezirkskrankenhaus GünzburgGünzburg21
Steigerwaldklinik BurgebrachBurgebrach20
Rheinhessen-Fachklinik AlzeyAlzey18
Helios Fachkliniken HildburghausenHildburghausen17
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg17
Evangelische Kliniken Essen-MitteEssen16
Bezirksklinikum ObermainEbensfeld15
Krankenhaus HedwigshöheBerlin14
Krankenhaus SprembergSpremberg14

Der Name des Klinikums wird per Mouseover angezeigt

So wurde die Klinikliste erstellt:

  • Viele Patienten! In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine überdurchschnittliche Erfahrung mit diffusen Angststörungen (ICD f41), die wesentlich häufiger vorkommt als die von Phobien ausgelöste Angststörung (ICD F40). Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen.
  • Hohe Patientenzufriedenheit! Alle oben dargestellten Kliniken haben eine überdurchschnittliche Patientenzufriedenheit. Dies ergibt sich aus jährlich durchgeführten Befragungen der AOK, der BARMER Ersatzkasse und der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Zusammenarbeit mit der „Weissen Liste“.
  • Gute Eignung! Die oben gelisteten Kliniken sind besonders für Patienten mit einer Angststörung geeignet. Laut Qualitätsbericht arbeitet in den Einrichtungen entsprechend geschultes Personal, auch die notwendigen Apparate sind im Haus vorhanden.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zu Angststörungen

Angststörungen können in Bedrohungssituationen verschiedene Symptome auslösen. Betroffen klagen über körperliche Beschwerden wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel, Zittern, Atemnot oder über ein Druckgefühl im Kopf und in der Brust. Dazu kommen auch psychische Symptome und Gefühle der Ohnmacht, Kontrollverlust, und Hilflosigkeit.

Die Ursache, die sich hinter einer Angststörung verbirgt, ist eine verzerrte gedankliche Wahrnehmung von Symptomen, die eigentlich harmlos sind. Betroffene vermuten hinter einer erhöhten Herzfrequenz zum Beispiel einen möglichen Herzinfarkt und versuchen sich jeder Situation zu entziehen, die einen erhöhten Herzschlag verursachen könnte. Die Vermeidungsreaktion wiederum führt zu Verstärkung der Angst, sodass es nie zu ihrer Bewältigung kommt. Vielmehr konzentrieren sich Erkrankte darauf, die als bedrohlich empfundenen Situationen zu vermeiden.

Zur Erkennung einer Angststörung ist es zunächst wichtig, dass die Ärzte mögliche organische Ursachen und Krankheiten ausschließen können. Wenn Sie also an Herzrasen und Atemstörungen leiden, untersuchen die Ärzte Ihren Körper auf Herz- und Lungenerkrankungen. Wenn sich für die Symptome keine körperlichen Erklärungen finden lassen, ist eine psychotherapeutische Weiterbehandlung der nächste Schritt.

Zu den Therapiemöglichkeiten, die bei Personen mit Angststörungen zum Einsatz kommen, zählen die kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung. Bei der Verhaltenstherapie versuchen Ihnen die Psychotherapeuten zu vermitteln, dass Ihre Symptome eine körperliche Reaktion auf Ihre Ängste sind. Im Vordergrund steht die Aufarbeitung der Angstentstehung und die schrittweise Bewältigung der Angst.

Die Anzahl der klinischen Diagnosen mit Angststörungen (ICD-Code F41) ist in den letzten Jahren gesunken. Während im Jahr 2010 noch 10.619 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2020 bei 7.469 Personen. Angemerkt muss hier allerdings werden, dass viele Betroffene nicht im Klinikum, sondern von einem niedergelassenen Psychotherapeuten behandelt werden. Tatsächlich ist die Zahl der Patienten also wesentlich höher.