Schön Klinik Bad Arolsen
Schön Klinik Bad Arolsen, ©GLSystem

Welche Kliniken in Deutschland eignen sich am besten für die Behandlung einer Essstörung? Hier sind einige Häuser mit hoher Behandlungsqualität gelistet.

Eine Essstörung kann verschiedene Formen annehmen. Zu ihr gehört die Magersucht (Anorexia), die Ess-Brech-Sucht (Bulimie) oder die Binge-Eating-Störung (regelmäßige Essanfälle). In jedem Fall beeinträchtigen diese Krankheiten das alltägliche Leben der betroffenen Person und sollte deshalb behandelt werden. Die Gründe für eine Essstörung sind vielfältig: persönliche, familiäre, biologische und gesellschaftliche Faktoren können eine Rolle spielen.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Häuser in Deutschland sind auf die Behandlung einer Essstörung spezialisiert. Neben einer guten Hygiene und einer hohen Behandlungsqualität verfügen alle unten genannten Kliniken über ärztliches Personal, das große Erfahrung mit Essstörungen hat.

50 Top-Kliniken für Essstörungen

KrankenhausStadtBehandlungsfälle
Schön Klinik Roseneck - Standort PrienPrien am Chiemsee662
MediClin Seepark KlinikBad Bodenteich573
Schön Klinik Bad ArolsenBad Arolsen360
m&i Parkland-Klinik Bad WildungenBad Wildungen288
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin166
Schön Klinik Bad BramstedtBad Bramstedt147
Universitätsklinikum ErlangenErlangen144
Schön Klinik Bad StaffelsteinBad Staffelstein126
Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULTHannover118
Universitätsklinikum FreiburgFreiburg115
Krankenhaus FreyungFreyung115
Schön Klinik Roseneck - Standort RosenheimRosenheim115
Katholisches Kinderkrankenhaus WilhelmstiftHamburg114
Schön Klinik Hamburg EilbekHamburg114
Universitätsklinikum MünsterMünster109
Universitätsklinikum LeipzigLeipzig103
St. Joseph KrankenhausBerlin99
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden95
Universitätsklinikum HeidelbergHeidelberg94
Uniklinik RWTH AachenAachen88
Städtisches Klinikum KarlsruheKarlsruhe88
Evangelisches Krankenhaus DüsseldorfDüsseldorf87
Universitätsklinikum KölnKöln87
München Klinik HarlachingMünchen86
LVR-Klinikum EssenEssen83
Gemeinschaftskrankenhaus HavelhöheBerlin78
Universitätsklinikum FrankfurtFrankfurt am Main72
Diakonie-Klinikum StuttgartStuttgart69
Klinikum Dritter Orden München-NymphenburgMünchen68
Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfHamburg67
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und PsychotherapieKöln67
Universitätsklinikum TübingenTübingen66
Bezirksklinikum RegensburgRegensburg64
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg64
Die FilderklinikFilderstadt61
Helios Kliniken SchwerinSchwerin61
München Klinik SchwabingMünchen60
Curtius KlinikBad Malente59
Universitätsmedizin GöttingenGöttingen58
Vivantes Klinikum im FriedrichshainBerlin57
Asklepios Klinik Nord - OchsenzollHamburg57
LWL-Klinik Marl-SinsenMarl54
Kliniken im Theodor-Wenzel-WerkBerlin53
LVR-Klinik BonnBonn53
Universitätsklinikum JenaJena53
HELIOS Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und PsychotherapieSchleswig53
Klinikum Bremen-OstBremen52
DIAKOVERE HenriettenstiftHannover52
Klinikum KasselKassel52
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus LübeckLübeck52

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In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Essstörungen (ICD F50). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2022 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Informationen zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zu Essstörungen

Heute sind unterschiedliche Essverhaltensstörungen bekannt. Während bei der Esssucht Betroffene dauernd an Essen denken müssen und so durch gesteigerte Nahrungsaufnahme eine Adipositas (Fettleibigkeit) entwickeln, zählen Betroffene von Anorexia nervosa (auch Magersucht genannt) jede einzelne Kalorie, mit dem Ziel, möglichst wenig Nahrung aufzunehmen. Sie entwickeln oftmals starkes Untergewicht. So werden Essverhaltensstörungen von gesundheitlichen Problemen begleitet. Hinzu kommen psychische Leiden wie Versagensängste, Minderwertigkeitsgefühl, Depressionen und Zwangsgedanken, die bis zu Suizidgedanken führen können.

Die Ursachen, die zu Essstörungen führen können, sind vielfältig und stehen in Wechselwirkung zueinander. Zu den individuellen psychischen Faktoren zählen Stressbewältigung, Kontrollzwang, Trauma oder Perfektionismus. Auch soziokulturelle Faktoren wie gesellschaftlich anerkannte Schönheitsideale, Mobbing durch Gleichaltrige und eine Wertevermittlung in sozialen Medien können die Entstehung einer Essstörung begünstigen.

Zur Erkennung von Essverhaltensstörungen führen Ärzte umfassende Gespräche. In den meisten Fällen suchen wichtige Bezugspersonen der Betroffenen ärztlichen Rat. Die behandelnden Ärzte stellen Fragen zu Essgewohnheiten, Erbrechen, Verstopfung und sonstigen Verdauungsstörungen. Anhand von Körpergewicht und Körpergröße wird der BMI (Body-Mass-Index) ermittelt. Dieser Wert zeigt, ob das Gewicht von der Norm abweicht. Laboruntersuchungen zeigen, ob eine Mangelernährung vorliegt.

Betroffene werden medizinisch und psychotherapeutisch behandelt. Oft stehen Ärzte und Psychotherapeuten in engem Kontakt. Die Therapien können ambulant, stationär oder in einer Tagesklinik erfolgen. Die Behandlungen haben das Ziel, Essverhalten zu normalisieren und psychische Probleme zu bewältigen. Außerdem behandeln Ärzte auch Begleiterkrankungen (zum Beispiel Vitaminmangel) und mögliche Komplikationen.

Die Zahl der Diagnosen mit Essstörungen (ICD-Code F50) hat in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. Waren im Jahr 2010 3.600 Personen mit dieser Hauptdiagnose in klinischer Behandlung, lag diese Zahl zuletzt im Jahr 2022 bei 3.783 Patienten. Die Betroffenen sind häufig zwischen 10 und 19 Jahren alt und verbringen durchschnittlich 18 Tage in Kliniken.

2 Kommentare

  1. Erfahrung mißt sich sicher an der Anzahl der behandelten Fälle, wichtiger wäre jedoch die Quote der erfolgreichen und rezidivfreien Behandlungsfälle.

    • Da haben Sie Recht! Bei manchen orthopädischen Eingriffen werden zumindest die Rezidiv-OPs erfasst, aber bei Essstörungen sind wir hier leider noch nicht so weit. Deshalb können wir auch keine anderen Daten als die obigen zur Verfügung stellen.
      LG, Lukas Hoffmann

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