Welche Kliniken in Deutschland eignen sich am besten für die Behandlung eines Schlaganfalls? Hier sind einige Häuser gelistet, die eine hohe Behandlungsqualität aufweisen.
Ungefähr einer von 1.000 Menschen bekommt in seinem Leben einen Schlaganfall, das Risiko steigt mit dem Alter. Mögliche Symptome eines Schlaganfalls sind plötzlich auftretende Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen oder Sprachstörungen. Diese entstehen durch eine unzureichende Durchblutung des Gehirns. Zu den Ursachen zählen Blutgerinnsel und Blutungen im Gehirn. Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall. Ein Schlaganfall ist ein Notfall, der in jedem Fall sofort behandelt werden muss.
Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Kliniken in Deutschland sind auf die Behandlung von Patienten mit einem Schlaganfall spezialisiert. An allen unten gelisteten Häuser arbeiten Ärzte, die viel Erfahrung mit Schlaganfällen haben.
Top Kliniken für einen Schlaganfall
Krankenhaus | Stadt | Behandlungsfälle (2021) | |
---|---|---|---|
Charité - Universitätsmedizin Berlin | Berlin | 1719 | |
Universitätsklinikum Augsburg | Augsburg | 1383 | |
Kreisklinikum Siegen | Siegen | 1235 | |
Kliniken Maria Hilf | Mönchengladbach | 1202 | |
Universitätsklinikum Heidelberg | Heidelberg | 1191 | |
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg | Oldenburg | 1123 | |
SLK-Kliniken Heilbronn - Klinikum am Gesundbrunnen | Heilbronn | 1112 | |
Universitätsklinikum Freiburg | Freiburg | 1102 | |
St. Lukas Klinik | Solingen | 1083 | |
Klinikum Stuttgart - Katharinenhospital | Stuttgart | 1072 | |
Städtisches Klinikum Braunschweig | Braunschweig | 1054 | |
Städtisches Klinikum Karlsruhe | Karlsruhe | 1053 | |
Klinikum Darmstadt - Standort Grafenstraße | Darmstadt | 1049 | |
Universitätsklinikum Köln | Köln | 1046 | |
Klinikum Ludwigsburg | Ludwigsburg | 1039 | |
Klinikum Osnabrück | Osnabrück | 1027 | |
Klinikum Nürnberg Süd | Nürnberg | 1022 | |
Klinikum der Stadt Ludwigshafen am Rhein | Ludwigshafen am Rhein | 1002 | |
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel | Kiel | 1001 | |
Universitätsklinikum Erlangen | Erlangen | 989 | |
Johannes Wesling Klinikum Minden | Minden | 988 | |
Bezirkskliniken Schwaben - Bezirkskrankenhaus Günzburg | Günzburg | 982 | |
Klinikum Vest - Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen | Recklinghausen | 972 | |
Johanna-Etienne-Krankenhaus | Neuss | 956 | |
Ammerland-Klinik Westerstede | Westerstede | 942 | |
Klinikum Dortmund Mitte | Dortmund | 938 | |
St.-Katharinen-Hospital | Frechen | 927 | |
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz | Mainz | 926 | |
Universitätsklinikum Münster | Münster | 917 | |
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden | Dresden | 908 | |
Universitätsmedizin Rostock | Rostock | 899 | |
Universitätsklinikum Bonn | Bonn | 895 | |
Helios Universitätsklinikum Wuppertal | Wuppertal | 894 | |
Elbe Klinikum Stade | Stade | 893 | |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Hamburg | 877 | |
Universitätsklinikum Leipzig | Leipzig | 876 | |
Klinikum rechts der Isar der TUM | München | 876 | |
Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur | Koblenz | 873 | |
Vivantes Klinikum Neukölln | Berlin | 866 | |
Universitätsklinikum Essen | Essen | 866 | |
Klinikum Kassel | Kassel | 863 | |
RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm | Ulm | 855 | |
Universitätsklinikum Mannheim | Mannheim | 849 | |
Rhein-Maas Klinikum | Würselen | 840 | |
Helios Klinikum Pforzheim | Pforzheim | 839 | |
Kliniken der Stadt Köln - Krankenhaus Merheim | Köln | 838 | |
Asklepios Klinik Wandsbek | Hamburg | 837 | |
Universitätsklinikum Tübingen | Tübingen | 835 | |
Uniklinik RWTH Aachen | Aachen | 827 | |
Universitätsmedizin Göttingen | Göttingen | 825 |
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So wurde die Klinikliste erstellt
- Viele Patienten! In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Schlaganfällen, weil nur Häuser berücksichtigt wurden, in denen diese Erkrankung (ICD-I63) überdurchschnittlich häufig behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen.
Quelle: Qualitätsberichte der Krankenhäuser - Schlaganfall-Station! Alle oben gelisteten Krankenhäuser sind sehr gut auf die Behandlung von Schlaganfall-Patienten eingestellt. Sie unterhalten eine von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zertifizierte Schlaganfall-Station, eine sogenannte Stroke Unit, die auf die Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall ausgerichtet ist. Dies bedeutet unter anderem, dass entsprechende bildgebende Verfahren zur Verfügung stehen müssen und sich ein spezialisiertes Ärzteteam um die Patienten kümmert. Quelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.
Fakten zum Schlaganfall
Beim Schlaganfall entsteht eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Dadurch werden betroffene Hirnareale nicht ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Es kommt zu unterschiedlichen neurologischen Funktionsausfällen, die von der genauen Lokalisation der Durchblutungsstörung abhängen. Zu den häufigsten Symptomen zählen starke Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, Taubheitsgefühle, Sehstörungen und Sprachstörungen.
Eine häufige Ursache des Schlaganfalls ist ein Gerinnsel, ein Klumpen aus geronnenem Blut, das am Herzen, in der Lunge oder in den Beinen entsteht. Der Körper pumpt diesen Klumpen genauso wie das übrige Blut durch den Körper, bis es im Gehirn eine der feinen Blutgefäße verstopft. Mediziner sprechen in diesem Fall von einem ischämischen Schlaganfall. In seltenen Fälle bildet sich in einem Hirngefäß eine Aussackung, auch Aneurysma genannt. Die Gefäßwand kann der Belastung nicht länger standhalten und reißt ein, sodass eine Gehirnblutung entsteht.
Zur Erkennung eines Schlaganfalls führen Ärzte neurologische Funktionsuntersuchungen durch. Dabei testen sie Muskelreflexe, die Koordination bei Bewegungen, das Erinnerungsvermögen, die Sprache und das Orientierungsvermögen. Außerdem ordnen sie bildgebende Verfahren an, um das Gehirn selbst zu untersuchen. Die Computertomografie (CT) fertigt ein Röntgenbild des Gehirns, der Knochen und Blutgefäße an. Die Ärzte können dann feststellen, ob der Schlaganfall eine ischämische Ursache hat oder von einer Hirnblutung verursacht wurde.
Die Magnetresonanztomografie (MRT) liefert eine detaillierte Aufnahme des Hirngewebes. Kleinste Unregelmäßigkeiten oder krankhafte Veränderungen können die Ärzte so diagnostizieren. Ein besonders wichtiges diagnostisches Instrument ist die sogenannte Angiografie. Patienten wird ein Kontrastmittel gespritzt, das durch die Blutgefäße ins Gehirn fließt. Daran können Ärzte Verengungen von Hirngefäßen oder Aussackungen (Aneurysmen) feststellen
Abhängig davon, was genau den Schlaganfall verursacht hat, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Wenn ein Gerinnsel die Ursache ist, ordnen Ärzte eine sogenannte Lyse-Therapie an. Patienten erhalten Medikamente, die das Blutgerinnsel auflösen. Allerdings ist das Zeitfenster für die medikamentöse Behandlung recht kurz. Ist das Gerinnsel älter als vier bis fünf Stunden, kommt nur noch eine operative Entfernung mittels eines Katheters (Thrombektomie) infrage.
Wenn ein Schlaganfall durch eine Hirnblutung entsteht, kann bei einer kleinen Blutung Bettruhe und Senkung des Hirndrucks ausreichen. Ist die Blutung zu stark, müssen Neurochirurgen den Schädel öffnen und die Blutungsquelle mikrochirurgisch verschließen. Nach der akuten Behandlung können Ärzte über Langzeitfolgen informieren. Diese lassen sich in den meisten Fällen in Rehabilitationseinrichtungen gut therapieren.
Die Anzahl der Diagnosen mit Schlaganfall (ICD-Code I60-69) ist in den letzten Jahren leicht gesunken. Während im Jahr 2009 noch 353.287 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2021 bei 340.539 Personen. Besonders häufig betroffen sind Menschen im Alter von 80 bis 84 Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt 14 Tage.