Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Der Haupteingang des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen; ©HDZ NRW

Welche Kliniken sind für die Behandlung von Diabetes Typ 2 geeignet? Hier sind 50 Krankenhäuser mit hoher Behandlungsqualität gelistet. 

„Das Alter ist der stärkste Risikofaktor für eine Typ-2-Diabeteserkrankung“, sagt Prof. Dr. Fritsche von der Uniklinik Tübingen. Er beschäftigt sich schon lange mit dem Krankheitsbild und seiner Therapie. „Diabetes ist viel komplexer als die Ernährungserkrankung, für die es häufig gehalten wird“, sagt Fritsche. Deshalb ist es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind und aktuelle Therapieansätze kennen.

An über 1.300 Krankenhäusern kann man sich in Deutschland mit einer Diabetes-Erkrankung behandeln lassen. Nicht in allen Kliniken haben Ärzte aber auch eine große Expertise. Nachfolgend sind die 50 Krankenhäuser in Deutschland gelistet, in denen Ärzte und Ärztinnen eine große Erfahrung mit Diabetes Typ 2 haben. Außerdem ist die Klinik als Diabetes-Zentrum zertifiziert und beschäftigt ausreichend Pflegepersonal.

Top-Kliniken für Diabetes Typ 2

KlinikBehandlungsfälle (2023)ZertifikatPflegekraft-Patienten-Verhältnis
Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen996Jamittel
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer852Jaüberdurchschnittlich
Mariannen-Hospital Werl835Jaüberdurchschnittlich
Klinikum Karlsburg der Klinikgruppe Dr. Guth782Jamittel
Asklepios Klinik Birkenwerder714Jaüberdurchschnittlich
Bürgerhospital Frankfurt am Main588Jaüberdurchschnittlich
Klinikum Stuttgart - Katharinenhospital533Jaüberdurchschnittlich
Klinikum Neumarkt i. d. OPf.393Jaüberdurchschnittlich
Städtisches Klinikum Dresden - Standort Neustadt/Trachau284Jaweit überdurchschnittlich
Klinikum St. Marien Amberg354Jaüberdurchschnittlich
St. Vincentius Kliniken Karlsruhe342Jaüberdurchschnittlich
Universitätsklinikum Tübingen337Jaweit überdurchschnittlich
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg301Jaüberdurchschnittlich
Kliniken im Naturpark Altmühltal - Klinik Kösching292Jaüberdurchschnittlich
Klinikum St. Elisabeth Straubing289Jaüberdurchschnittlich
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden286Jamittel
St. Josefskrankenhaus Heidelberg257Jak. A.
Marienkrankenhaus Soest249Jaüberdurchschnittlich
Marienhospital Stuttgart218Jamittel
Rhön-Klinikum - Campus Bad Neustadt a. d. Saale217Jaüberdurchschnittlich
Hochtaunus-Kliniken Bad Homburg214Jaüberdurchschnittlich
St. Hedwig-Krankenhaus Berlin201Jamittel
Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart200Jaüberdurchschnittlich
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen - Standort Mitte/Nord Trier196Jamittel
SHG-Kliniken Völklingen191Jamittel
St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung Gießen187Jamittel
Universitätsklinikum Freiburg187Jaüberdurchschnittlich
St. Franziskus-Hospital Münster180Jaweit überdurchschnittlich
München Klinik Neuperlach178Jamittel
DGD Krankenhaus Sachsenhausen Frankfurt am Main175Jaüberdurchschnittlich
Marienhaus Klinikum Mainz174Jaüberdurchschnittlich
St. Josef-Hospital Bochum173Jamittel
St. Bonifatius Hospital Lingen168Jaüberdurchschnittlich
Marienkrankenhaus Schwerte167Jaweit überdurchschnittlich
Klinikum Fürth163Jaüberdurchschnittlich
Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen153Jaüberdurchschnittlich
Universitätsklinikum Halle (Saale)153Jaüberdurchschnittlich
St.-Johannes-Hospital Dortmund152Jamittel
Franziskus-Krankenhaus Berlin148Jaweit überdurchschnittlich
Krankenhaus Landshut-Achdorf148Jamittel
Klinikum Fulda - Hauptstandort145Jaüberdurchschnittlich
GRN-Klinik Sinsheim143Jaüberdurchschnittlich
Universitätsmedizin Göttingen143Jamittel
Universitätsklinikum Düsseldorf142Jamittel
Universitätsklinikum Ulm140Jamittel
Klinikum Landkreis Tuttlingen134Jaweit überdurchschnittlich
Lausitzer Seeland Klinikum Hoyerswerda134Jaüberdurchschnittlich
Sana Kliniken Leipziger Land - Klinikum Borna134Jaüberdurchschnittlich
Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken - Klinikum Schwalmstadt132Jamittel
Krankenhaus Spremberg129Jaweit überdurchschnittlich

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So wurde die Klinikliste erstellt:

  • Überdurchschnittlich viele Patienten!
    In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Diabetes Typ 2 (ICD E11). Es wurden jene Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 überdurchschnittlich häufig behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten.
    Quelle: TK-Klinikführer
  • Zertifikat der Deutschen Diabetes Gesellschaft!
    Wird ein Klinikum von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als Diabeteszentrum zertifiziert, bietet es ein strukturiertes Behandlungsprogramm, qualifiziertes Personal und moderne Standards. Alle oben gelisteten Kliniken besitzen das Zertifikat der DDG.
    Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft
  • Gutes Pflegekraft-Patienten-Verhältnis!
    Studien zeigen, dass Kliniken mit einer höheren Pflegepersonalquote weniger Infektionen, Stürze und Medikationsfehler aufweisen, da Pflegekräfte weniger überlastet sind. In allen oben gelisteten Kliniken gibt es mindestens einen mittleren Pflegepersonalquotienten. Es stehen – zumindest krankenhausweit – also ausreichend Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung.
    Quelle: Bundesklinikatlas

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zu Diabetes mellitus

Die Erkrankung Diabetes mellitus wird im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt. Es handelt sich hierbei um eine Störung des Zuckerstoffwechsels im Körper. Zu den Symptomen gehört ein erhöhter Blutzuckerwert. Die Stoffwechselstörung führt zu einem starken Durstgefühl, Harndrang, körperlicher Müdigkeit und Schwächegefühl. Dabei unterscheidet man zwischen den verschiedenen Diabetesformen, von denen Typ 1 und Typ 2 am verbreitetsten sind.

Die Ursachen, die zu einer Diabeteserkrankung führen, sind unterschiedlich und bestimmen den Krankheitstyp. Beim gesunden Menschen produzieren Zellen in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Dieses wird ausgeschüttet, um die Zuckermoleküle im Blut zu binden. Der Zucker kann dann in die Körperzellen transportiert werden und so dem Körper als Energielieferant zur Verfügung stehen.

Die Erkrankung mit Diabetes mellitus Typ 1 wird oft im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert. Körpereigene Antikörper greifen die insulinproduzierenden Zellen an und zerstören sie. So kommt der hohe Blutzuckerspiegel zustande. Die Krankheitsform Diabetes mellitus Typ 2 hingegen betrifft erwachsene Personen, die einen ungesunden Lebensstil führen. Übergewicht kann dazu führen, dass die Zellen der Bauchspeicheldrüse zu stark beansprucht werden und irgendwann aufhören, Insulin zu produzieren. Auch hier ist die Zuckerkonzentration im Blut zu hoch, weil kein Insulin da ist, um den Weitertransport in die Zellen zu ermöglichen.

Zur Erkennung von Diabetes stehen den Ärzten verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung. Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch ist vor allem die Messung des Blutzuckers von großer Bedeutung. Um diesen zu messen, führen Ärzte einen Nüchtern-Blutzucker-Test durch. Der Blutzucker wird hier nach mindestens acht Stunden Nahrungsverzicht gemessen und mit den Normwerten verglichen. Außerdem wird der sogenannte HbA1c-Wert gemessen. Er gibt Auskunft über den „Langzeitblutzucker“. Dieser ist für Ärzte besonders aussagekräftig, weil ein dauerhaft erhöhter Blutzucker die Niere, das Herz und andere Organe schädigt.

Die Therapiemethoden bei Diabetes-Patienten dienen der Kontrolle des Blutzuckers. Dabei kommen nicht-medikamentöse Therapien zum Einsatz: Ernährung, Bewegung und selbstständige Kontrolle des Blutzuckers können den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Allerdings muss auch das fehlende Insulin ersetzt werden. Hierfür verschreiben Ärzte sogenannte Antidiabetika. Diabetiker können es schlucken oder sich spritzen.

Die Anzahl der Diagnosen mit Diabetes (ICD-Code E10-E14) lag in den letzten Jahren in Deutschland bei über 200.000 Fällen pro Jahr. Zuletzt waren im Jahr 2023 noch rund 172.000 Patienten mit dieser Hauptdiagnose in deutschen Kliniken in Behandlung. Am häufigsten sind Menschen zwischen 80 und 84 Jahren von einer Klinikeinweisung betroffen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus liegt bei acht Tagen.

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