Klinik mit einem Da Vinci Roboter
Krankenhausflur in der Hamburger Martini Klinik. Dort stehen vier Da-Vinci-Systeme, ©K Zacharias/CC0

In welchen Kliniken in Deutschland arbeiten Chirurgen mit einem Da-Vinci-Roboter? Hier sind 30 Häuser mit dem modernen Operationsroboter gelistet.

DA VINCI Operationsroboter werden zunehmend in Kliniken eingesetzt, beispielsweise bei Prostata- oder Blasenkrebs-Operation oder bei einer Nierenentfernung. Dabei bringt die Robotik viele Vorteile für den Patienten mit sich, wie eine schnellere Erholung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt. Zudem arbeitet der Roboter mit der minimalinvasiven Operationsmethode, der Patient hat also nur eine sehr kleine Schnittwunde nach der OP. Nachteilig ist der hohe Preis für die Operation, der in der Regel aber vom Krankenhausträger gezahlt wird.


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In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit dem Da Vinci Roboter, weil nur Häuser berücksichtigt wurden, in denen der Roboter überdurchschnittlich häufig im Einsatz ist. Der Code, der bei einer Operation mit Robotik abgerechnet wird, lautet OPS 5-987. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Unten sind Kliniken gelistet, die OPS 5-987 am häufigsten abgerechnet haben.

30 Kliniken mit einem Da-Vinci-Roboter

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2021)
St. Antonius-Hospital GronauGronau1822
Martini-Klinik am UKEHamburg1543
Marien Hospital HerneHerne954
Universitätsklinikum FreiburgFreiburg896
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin886
Diakonie-Klinikum StuttgartStuttgart796
Universitätklinikum LeipzigLeipzig702
Klinikum Würzburg MitteWürzburg692
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus KielKiel672
Caritas-Krankenhaus St. JosefRegensburg672
Augusta-Kranken-AnstaltBochum642
Universitätsklinikum MünsterMünster630
Universitätsklinikum MannheimMannheim621
Westpfalz-Klinikum - Standort KaiserslauternKaiserslautern601
Universitätsklinikum des SaarlandesHomburg593
Universitätsmedizin GöttingenGöttingen552
Klinikum FürthFürth544
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden518
Universitätsklinikum UlmUlm514
Siloah St. Trudpert KlinikumPforzheim479
Universitätsklinikum HeidelbergHeidelberg453
Klinikum MagdeburgMagdeburg417
Universitätsklinikum EssenEssen413
Klinikum FriedrichshafenFriedrichshafen408
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzMainz396
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg382
Universitätsklinikum FrankfurtFrankfurt am Main380
Klinikum der LMU MünchenMünchen369
Universitätsklinikum BonnBonn369
Agaplesion Markus KrankenhausFrankfurt am Main368

Der Name der Klinik wird per Mouseover angezeigt

Bei der obigen Darstellung handelt es sich nur um eine kleine Auswahl von Kliniken mit einem Da Vinci Roboter. In vielen anderen Kliniken in Deutschland arbeiten Operateure inzwischen mit der neuen Technik. Fragen Sie bei dem Klinikum Ihrer Wahl nach, ob eine Operation mit Da Vinci möglich ist. Oft gibt es hierzu auch schon Angaben auf der Webpräsenz des Krankenhauses.


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Fakten zum Da-Vinci-Roboter

Mittlerweile sind laut Hersteller über 300 Da-Vinci-Roboter in deutschen Kliniken installiert. So wird die Robotik auch in der Medizin zunehmend zu einem wichtigen Helfer.

Wie funktioniert ein Da-Vinci-Roboter? Bei dem Da-Vinci-Roboter handelt es sich um ein sogenanntes Operationssystem. Der Chirurg, der zuvor zahlreiche Lehrstunden am Roboter absolviert hat, sitzt an der Steuerkonsole. Von dort aus lenkt er die vier Roboterarme. Der Videoturm, mit dem der Chirurg in das Operationsfeld einsehen kann, besteht aus einer dreidimensionalen Kamera mit einer speziellen Lichttechnik. So erhält er ein vergrößertes 3D-Bild des Operationsgebietes, das es ihm ermöglicht, feinste anatomische Strukturen wie Nerven und Gefäße zu erkennen. Die Bewegungen an der Steuerkonsole werden in Echtzeit in die Roboterarme übertragen. Diese Arme imitieren menschliche Arme und funktionieren im OP so wie eine Verlängerung.

Der Da-Vinci-Roboter kommt mittlerweile in vielen laparoskopischen Operationen zum Einsatz. Bei einer laparoskopischen Operation führen die Chirurgen mehrere, kleine Hautschnitte durch. Durch diese Hautschnitte führen sie die Operationsinstrumente in die Bauchhöhle ein und überwachen die einzelnen Operationsschritte mithilfe eines Endoskops, das ein Echtzeit-Video macht. Diese OP-Schritte können mithilfe des Da-Vinci-Roboters durchgeführt werden. So können die Chirurgen Operationen wie Untersuchungen bei Tumorerkrankungen, Operationen an der Leber, Gallenblasenentfernung, Gebärmutterentfernung oder eine Radikale Prostatektomie bei der Behandlung von Prostatakrebs roboterassistiert durchführen.

Die Vorteile bei roboterassistierten Operationen sind unter anderem ein geringerer Blutverlust, schnellere Wundheilung und äußerliche Schnittwunden, die maximal zwei Zentimeter groß sind. Allerdings gibt es bisher keine Langzeitstudien, die einen größeren Operationserfolg bei roboterassistierten Operationen belegen. Auch mit dem Da-Vinci-Roboter ist die Erfahrung des Chirurgen maßgebend für das Operationsergebnis.

Die Anzahl der roboterassistierten Operationen in Deutschland (OPS-Code 5-987) ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während im Jahr 2010 nur 5.245 Personen robotergestützt in deutschen Kliniken operiert wurden, waren es im Jahr 2021 knapp 48.000 Personen. Das Alter der Patienten, bei denen Operationsroboter besonders häufig zum Einsatz kamen, lag zwischen 60 und 74 Jahren.