Klinik für Fibromyalgie
Klinik für Manuelle Therapie Hamm, ©Skottmann/CC0

Welche Krankenhäuser in Deutschland eignen sich für die Behandlung von Fibromyalgie? Hier sind 50 Häuser gelistet, die eine hohe Behandlungsqualität aufweisen.

Fibromyalgie, auch Fibromyalgie-Syndrom (kurz: FMS) genannt, ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch Schmerzen in verschiedenen Körperregionen äußert. In Deutschland sind etwa 2 Prozent der Erwachsenen an FMS erkrankt. Bei den Betroffenen ist die Schmerzverarbeitung im Gehirn gestört, dadurch ist die Schwelle, ab der ein Reiz als Schmerz wahrgenommen wird, niedriger als bei anderen Menschen. Weitere Symptome von Fibromyalgie sind Erschöpfung, Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme oder seelische Beschwerden.

An allen unten gelisteten Kliniken arbeiten Ärzte, die viel Erfahrung mit dem Fibromyalgie-Syndrom haben. Da alle Betroffenen unterschiedliche Therapieansätze als angenehm empfinden, wird viel Wert auf eine individuelle Beratung und Behandlung gelegt.

Top Kliniken für Fibromyalgie

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2022)
Rheumazentrum RuhrgebietHerne1133
Vamed Ostseeklinik DampDamp823
St. Josef-Stift SendenhorstSendenhorst683
Immanuel Krankenhaus Berlin - Standort WannseeBerlin522
Krankenhaus für NaturheilwesenMünchen408
Acura Kliniken Baden-BadenBaden-Baden370
Immanuel Krankenhaus Berlin - Standort BuchBerlin367
Klinik Blankenstein HattingenHattingen347
Krankenhaus SchleidenSchleiden337
Klinik OberammergauOberammergau328
Klinik für Manuelle TherapieHamm303
BG Klinikum MurnauMurnau256
Marien Hospital HerneHerne241
Ev. Krankenhaus Hagen-HaspeHagen239
Johanniter-Krankenhaus TreuenbrietzenTreuenbrietzen231
RZ Rheumazentrum Rheinland-PfalzBad Kreuznach221
Diakoniewerk München-MaxvorstadtMünchen166
Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-IlmenauArnstadt148
KRH Klinikum LehrteLehrte148
Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-IlmenauIlmenau146
Knappschaftsklinikum Saar - Krankenhaus PüttlingenPüttlingen133
St. Marien-Hospital VredenVreden130
Paracelsus KrankenhausBad Liebenzell126
Helios Universitätsklinikum WuppertalWuppertal126
BG Klinikum HamburgHamburg125
Klinikum Bielefeld - Standort RosenhöheBielefeld117
KIinikum am PlattenwaldBad Friedrichshall115
Helios Fachklinik Vogelsang-GommernVogelsang-Gommern113
Rommel-KlinikBad Wildbad109
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin109
BG Klinikum DuisburgDuisburg109
SLK-Kliniken Heilbronn - Facklinik LöwensteinLöwenstein107
Städtisches Klinikum WolfenbüttelWolfenbüttel106
Helios Klinik CuxhavenCuxhaven102
Rheumazentrum Mittelhessen Bad EndbachBad Endbach98
Universitätsklinikum ErlangenErlangen97
Helios Klinikum NiederbergVelbert97
Westküstenklinikum HeideHeide96
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum BergmannsheilBochum94
Evangelisches Krankenhaus Bethesda zu DuisburgDuisburg93
Hochtaunus-Kliniken Bad HomburgBad Homburg89
Krankenhaus St. JosefWuppertal89
St. Vicenz Hospital BrakelBrakel87
Klinikum ItzehoeItzehoe87
SRH Wald-Klinikum GeraGera86
Medizinische Hochschule HannoverHannover84
Klinikum Bamberg - Betriebsstätte am BruderwaldBamberg82
Internistisches Klinikum München SüdMünchen81
Krankenhaus LeonbergLeonberg79
BG Klinik LudwigshafenLudwigshafen79

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So wurde die Klinikliste erstellt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Fibromyalgie (ICD-10-M 79.9). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2022 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Daten sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Fakten zu Fibromyalgie

Die meisten Betroffenen sind zwischen 50 und 59 Jahre alt. Dabei fällt auf, dass die Mehrheit der Patienten weiblich ist. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einer Klinik beträgt elf Tage. Im Jahr 2022 wurden rund 9.000 Patientinnen und Patienten mit dieser Hauptdiagnose in deutschen Kliniken behandelt. Fibromyalgie wird auch oft im Zusammenhang mit einer Long-Covid-Erkrankung erwähnt.

Auch wenn eines der Hauptsymptome von FMS Schmerzen in verschiedenen Körperregionen wie Rücken, Arme oder Beine sind, führt die Erkrankung nicht zu Schäden an Muskeln, Gelenken oder Organen. Auch haben Betroffene eine normale Lebenserwartung. Die Schmerzen fühlen sich an wie eine Muskelzerrung oder Muskelkater. Sie können anhalten, wiederkehren oder wandern, verstärken sich oft bei Stress, Kälte oder Nässe, bei langem Sitzen oder Liegen. Weitere mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Konzentrationsprobleme, Magen-Darm-Probleme oder Reiz-Überempfindlichkeiten sowie seelische Beschwerden.

Die Ursachen von Fibromyalgie sind bis heute ungeklärt. Es wird aber davon ausgegangen, dass genetische und körperliche Faktoren zusammenspielen. Auch belastende Lebensereignisse, nicht verarbeiteter Stress oder Überbelastung können eine Rolle spielen. Für die Diagnose ist eine Befragung durch den Arzt wichtig. Außerdem wird eine physische Untersuchung und ein Bluttest durchgeführt, um andere Erkrankungen als Ursache für die Schmerzen auszuschließen.

Leider ist das Fibromyalgie-Syndrom nicht heilbar. Eine Behandlung zielt also auf die Linderung der Beschwerden ab. Nur in seltenen Fällen verschwinden die Schmerzen dauerhaft und vollständig. Zum einen kann eine Patientenschulung den Betroffenen lehren, mit ihren Schmerzen umzugehen, ihr Wohlbefinden zu steigern und Stress zu vermindern. Auch wenn viele Patienten körperliche Aktivität ablehnen, kann diese ebenfalls zur Reduzierung der Schmerzen beitragen.

Es wird empfohlen, mehrmals pro Woche mindestens 30 Minuten leichtes Ausdauertraining wie Walking, Schwimmen oder Radfahren zu machen. Auch leichtes Krafttraining wie Gymnastik kann förderlich sein und trägt zur regelmäßigen Bewegung der Muskeln bei. Um seelische Begleiterkrankungen zu behandeln, kann auch eine Psychotherapie oder kognitive Verhaltenstherapie in Frage kommen.

Medikamente wie Amitriptylin, Duloxetin, Milnacipran und Pregabalin sollen ebenfalls in vielen Fällen hilfreich sein. Auch entspannende Therapieansätze wie Thermalbäder oder Saunagänge sind für manche Patienten angenehm. Allgemein muss aber jeder Betroffene individuell herausfinden, welche Behandlung zielführend ist und welche nicht. Oft wird eine multimodale Schmerztherapie angewandt, die sowohl Bewegung als auch Entspannung und Methoden zur Schmerzbewältigung aus der kognitiven Verhaltenstherapie umfasst.

Nicht empfohlen zur Behandlung von FMS sind Schmerz- und Schlafmittel, Spritzen in die schmerzenden Körperregionen und Hormone wie Kortison. Methoden zur Selbstbehandlung wie körperliche Bewegung, feste Schlafenszeiten, Entspannung, ein Schmerztagebuch oder der Austausch innerhalb einer Selbsthilfegruppe können hingegen hilfreich sein.