Klinik für Skoliose
Hauptgebäude der Universitätsklinik Göttingen; ©Stefan Bellini/CC0

Welche deutschen Kliniken bieten eine umfassende Behandlung für Skoliose an? Hier sind einige Häuser mit hoher Behandlungsqualität gelistet.

Bei einer Skoliose handelt es sich um eine Verkrümmung der Wirbelsäule mit Verdrehung der Wirbelkörper. Die Erkrankung tritt meist im Jugendalter auf, ungefähr 2% der 10- bis 16-Jährigen leiden an einer Skoliose. Je nachdem, wie stark die Skoliose ausgeprägt ist, kann sie beispielsweise mit einem orthopädischen Korsett oder einer Operation behandelt werden.

In den dargestellten Kliniken wird eine sehr gute Behandlung für Skoliose (M41) gewährleistet. Es werden überdurchschnittlich viele Patienten und Patientinnen mit dieser Erkrankung behandelt, der Personalsituation ist gut und die Patientenzufriedenheit hoch. Mehr Informationen über die Rankingfaktoren finden Sie unter der Tabelle.

Top-Kliniken für Skoliose

KrankenhausBehandlungsfällePatienten-Pflegekraft-VerhältnisPatientenzufriedenheit
Universitätsmedizin Göttingen200mittel85 %
Orthopädische Fachkliniken der Hessing Stiftung Augsburg117weit überdurchschnittlich89 %
Klinik Hallerwiese - Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg85weit überdurchschnittlich86 %
Schön Klinik München Harlaching57weit überdurchschnittlich89 %
Schön Klinik Vogtareuth55weit überdurchschnittlich87 %
RKH Orthopädische Klinik Markgröningen53überdurchschnittlich89 %
Asklepios Klinikum Bad Abbach52weit überdurchschnittlich86 %
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden45mittel89 %
Universitätsklinikum Leipzig44überdurchschnittlich86 %
Klinikum Stuttgart - Olgahospital/Frauenklinik42weit überdurchschnittlich86 %
Waldkliniken Eisenberg41weit überdurchschnittlich93 %
Asklepios Orthopädische Fachklinik Hohwald Neustadt in Sachsen38weit überdurchschnittlich91 %
Sana Klinik München22überdurchschnittlich90 %
Universitätsklinikum Freiburg20überdurchschnittlich87 %
Kreisklinik Wörth an der Donau19überdurchschnittlich90 %
Zentralklinik Bad Berka19überdurchschnittlich86 %
STENUM Ortho Ganderkesee14weit überdurchschnittlich94 %
DIAKOVERE Annastift Hannover13weit überdurchschnittlich86 %
Universitätsmedizin Rostock10weit überdurchschnittlich87 %
Diakonie-Klinikum Stuttgart8überdurchschnittlich89 %
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg8überdurchschnittlich88 %
Klinikum Passau7mittel87 %
RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm7mittel87 %
Universitätsklinikum Tübingen7weit überdurchschnittlich87 %
Agaplesion Evangelisches Krankenhaus Mittelhessen Gießen6weit überdurchschnittlich89 %
Klinikum St. Marien Amberg6überdurchschnittlich88 %
Rhön-Klinikum - Campus Bad Neustadt a. d. Saale6überdurchschnittlich86 %

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So wurde die Klinikliste erstellt:

  • Überdurchschnittlich viele Patienten!
    In den dargestellten Kliniken hat das Klinikpersonal eine große Erfahrung mit Skoliose (ICD M41), weil nur Häuser berücksichtigt wurden, in denen diese Erkrankung überdurchschnittlich häufig behandelt wird. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der TK entnommen.
    Quelle: TK-Klinikführer
  • Hohe Zufriedenheit!
    Überdurchschnittlich viele Patientinnen und Patienten waren nach ihrem Aufenthalt in einer der oben aufgeführten Kliniken zufrieden (mindestens 83 Prozent). Das zeigt eine Umfrage der AOK und anderer Krankenkassen, bei der Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt einen Fragebogen ausfüllten. Bislang liegen nach Angaben der AOK rund 900.000 Patientenbewertungen vor.
    Quelle: AOK-Krankenhausatlas
  • Gutes Pflegekraft-Patienten-Verhältnis!
    Studien zeigen, dass Kliniken mit einer höheren Pflegepersonalquote weniger Infektionen, Komplikationen und Medikationsfehler aufweisen, da Pflegekräfte weniger überlastet sind. In allen oben gelisteten Kliniken gibt es mindestens einen mittleren Pflegepersonalquotienten. Es stehen krankenhausweit also ausreichend Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung.
    Quelle: Bundesklinikatlas

Fakten zu Skoliose

Eine Skoliose zeigt sich vor allem durch sichtbare Veränderungen des Rückens, der Schulter, Brust und Hüfte, welche unsymmetrisch oder schief stehen können. Nur selten löst sie Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Verspannungen aus.
Die Ursachen für eine Skoliose im Jugendalter sind weitgehend ungeklärt. Der einzige bekannte Risikofaktor ist die familiäre Veranlagung. Bei circa 10% der Jugendlichen mit Skoliose waren auch die Mutter oder der Vater von der Erkrankung betroffen.

Um eine Skoliose zu diagnostizieren, werden zunächst andere Ursachen für die Verkrümmung ausgeschlossen. Im Anschluss wird die Körperhaltung und Anatomie untersucht. Um die Ausprägung der Skoliose bewerten zu können, wird ein Röntgenbild der Wirbelsäule im Stehen angefertigt. Außerdem wird das Wachstumsstadium des Patienten sowie die Skelettreife bestimmt.

Je nach Entwicklung der Wirbelsäulenkrümmung kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden in Frage. Bei einer leicht ausgeprägten Skoliose können regelmäßige Kontrolluntersuchungen mithilfe von Röntgenbildern ausreichen. Diese liegt entweder vor, wenn der Grad der Verkrümmung  („Cobb-Winkel“) zwischen 10 und 20 liegt, oder wenn dieser zwischen 20 und 30 liegt und das Knochenwachstum bald abgeschlossen ist. Bei den Kontrolluntersuchungen wird mithilfe eines Vorbeugetests die Zunahme der Krümmung gemessen und darüber entschieden, ob eine weitere Behandlung nötig ist.

Bei einer stärkeren Verkrümmung der Wirbelsäule (Cobb-Winkel zwischen 20 und 30 Grad bei Vergrößerung der Verkrümmung zwischen zwei Untersuchungen um mehr als 5 Grad oder Cobb-Winkel zwischen 30 und 45 Grad) wird eine Behandlung mit einem orthopädischen Korsett empfohlen. Dieses besteht aus Kunststoff und kann das Fortschreiten der Krümmung aufhalten, indem es an bestimmten Stellen Druck auf die Wirbelsäule ausübt.

Eine andere Behandlungsmöglichkeit ist die Physiotherapie, bei der speziell für Skoliose entwickelte Haltungs- und Streckübungen, Übungen für bestimmte Muskelgruppen sowie spezielle Atemübungen angewandt werden.

Bei einer sehr stark ausgeprägten Skoliose (Cobb-Winkel über 50 Grad) kann eine Operation infrage kommen. Die Wirbelsäule wird dabei begradigt, indem mehrere Wirbelkörper entlang der Krümmung miteinander verbunden werden.

Für Skoliose gibt es seit mehreren Jahren konstante Patientenzahlen, die bei etwa 5.000 klinischen Behandlungsfällen pro Jahr liegen. Dabei sind ca. 75% der Patienten weiblich. Meist tritt die Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren auf, seltener im höheren Alter zwischen 70 und 84 Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einer Klinik für die Behandlung einer Skoliose liegt bei circa neun Tagen.