Diakonie Klinikum Stuttgart
Diakonie Klinikum Stuttgart, ©Volker Schrank/Diakonie Klinikum Stuttgart

Welche Kliniken in Deutschland sind spezialisiert für die Behandlung eines Leistenbruchs? Hier sind 50 hervorragende Häuser gelistet.

Ein Leistenbruch, auch Inguinalhernie genannt, ist ein Eingeweidebruch im Bereich der Leiste. Dabei treten Gewebe und Teile von Eingeweiden durch eine Schwachstelle der Bauchwand nach außen. Der Leistenbruch tritt bei Männern häufiger als bei Frauen auf. In den meisten Fällen ist die Erkrankung ungefährlich. Behandelt wird ein Leistenbruch mit einem chirurgischen Eingriff, der häufig minimal-invasiv durchgeführt wird.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Häuser in Deutschland sind auf die Behandlung von Leistenbrüchen spezialisiert. Neben einer guten Hygiene und einer hohen Behandlungsqualität verfügen alle unten genannten Kliniken über ärztliches Personal, das große Erfahrung mit der Behandlung von Leistenbrüchen hat.

Top Kliniken für einen Leistenbruch

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2022)
Diakonie-Klinikum StuttgartStuttgart763
Marienkrankenhaus KasselKassel676
Israelitisches Krankenhaus in HamburgHamburg611
medius Klinik NürtingenNürtingen604
WolfartKlinikGräfelfing593
Ev. DiakoniekrankenhausFreiburg509
Krankenhaus BietigheimBietigheim-Bissingen499
Kliniken BöblingenBöblingen492
St. Elisabeth-Krankenhaus LeipzigLeipzig479
Pius-Hospital OldenburgOldenburg466
DRK-Krankenhaus ClementinenhausHannover465
Paracelsus-Klinik MünchenMünchen460
Alb-Donau Klinikum BlaubeurenBlaubeuren454
Klinik am RathenauplatzHeilbronn396
Diakonissenkrankenhaus DresdenDresden372
Klinikum Lippe DetmoldDetmold371
Agaplesion Krankenhaus Neu BethlehemGöttingen367
Krankenhaus MarienstiftBraunschweig351
Klinik Hallerwiese-Cnopfsche KinderklinikNürnberg349
Alice-HospitalDarmstadt338
Herz-Jesu-KrankenhausFulda333
Luisenhospital AachenAachen330
medius Klinik Ostfildern-RuitOstfildern325
Klinik Kitzinger LandKitzingen322
St. Elisabeth-KrankenhausKöln317
Städtisches Klinikum WolfenbüttelWolfenbüttel313
St. Josefs Krankenhaus Balserische StiftungGießen311
Park-Klinik WeißenseeBerlin309
Alexianer Krefeld - Krankenhaus Maria-HilfKrefeld297
Nardini Klinikum St. JohannisLandstuhl291
Isar KlinikenMünchen287
Klinikverbund Allgäu - Klinik OttobeurenOttobeuren285
St. Vincentius KlinikenKarlsruhe280
Universitätsklinikum Brandenburg an der HavelBrandenburg an der Havel267
Sana Klinikum BiberachBiberach266
Siloah St. Trudpert KlinikumPforzheim265
Thüringen-Kliniken "Georgius Agricola"Saalfeld263
Krankenhaus St. Marienstift MagdeburgMagdeburg261
GRN-Klinik WeinheimWeinheim258
Klinikum NeumarktNeumarkt i. d. OPf.256
Krankenhaus HedwigshöheBerlin255
Oberlausitz-Kliniken - Krankenhaus BautzenBautzen252
Klinikum KonstanzKonstanz251
Niels-Stensen-Kliniken - Krankenhaus St. Raphael OstercappelnOstercappeln251
Klinik am EichertGöppingen249
Klinikum Mittelbaden RastattRastatt248
Krankenhaus FreudenstadtFreudenstadt245
Albertinen-KrankenhausHamburg245
SRH Krankenhaus SigmaringenSigmaringen245
BundeswehrZentralkrankenhaus KoblenzKoblenz242

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So wurde die Klinikliste erstellt

Viele Patienten: In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Leistenbrüchen (ICD K40). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2022 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. 

Gute OP-Ergebnisse! Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) wertet die Operationsdaten fast aller Kliniken aus. Die Wissenschaftler des IQTiG stellen dabei für die Versorgung relevante Fragen, wie zum Beispiel, ob es nach der Leistenbruch-Operation zu Komplikationen kam oder ob operierte Patienten innerhalb eines Jahres über chronische Schmerzen klagten. Alle oben gelisteten Kliniken erreichen überdurchschnittliche IQTiG-Werte. Das bedeutet, dass in den oben gelisteten Häusern die Leistenbruch-Operationen im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut verlaufen sind.

Verschiedene Krankenkassen stellen Informationen über die Behandlung eines Leistenbruchs zur Verfügung. Die obigen Daten sind dem Krankenhaus-Atlas der AOK entnommen.

Fakten zu Leistenbrüchen

Leistenbrüche sind oft mit bloßem Auge erkennbar. Sie verursachen eine tastbare, beulenartige Schwellung. Der Leistenbruch, auch Hernie genannt, ist für Betroffene oft schmerzfrei. Eine große Gefahr entsteht nur, wenn Darmschlingen eingeklemmt sind. Dieser lebensgefährliche Zustand macht sich durch Schmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar.

Um zu verstehen, wie es zu einem Leistenbruch kommt, muss man sich die Anatomie im Bauchraum vergegenwärtigen. Unsere Organe werden durch Bindegewebsschichten wie Muskulatur und Haut nach außen hin abgedichtet. Wenn wir stehen, drücken die Organe wegen der Erdanziehungskraft auf den Leistenkanal. Dieser Kanal hat eine röhrenförmige Struktur, durch die wichtige Nerven und Gefäße in den Beckenraum und in die Beine ziehen.

Eine Bindegewebsschwäche, geschwächte Muskulatur und das zunehmende Alter können dazu führen, dass der Druck zu hoch wird und sich Gewebeteile (auch Organteile mit Gefäßen und Nerven) aus dem Bauchraum in den Leistenkanal verlagern. Der Leistenkanal ist aber dünn und nur wenige Zentimeter lang, weshalb er die größeren Organteile nicht tragen kann. Dadurch entsteht dann die bindegewebige Ausstülpung nach außen, die als Leistenbruch bezeichnet wird.

Auch wenn ein Leistenbruch leicht zu erkennen ist, ordnen Ärzte sicherheitshalber bildgebende Verfahren an. Mit einer Ultraschalluntersuchung in der Leistengegend können sie erkennen, wie groß die Hernie ist, wo sie sich befindet und ob wichtige anatomische Strukturen eingeklemmt werden.

Da der Leistenbruch sich nicht von alleine zurückbildet, ist eine Operation meist die schnellste und effektivste Therapiemöglichkeit. Mit kleinen Operationsschnitten verlagern Chirurgen das herausgetretene Gewebe wieder zurück in den Bauchraum. Die Stelle, durch die das Gewebe in den Leistenkanal ausgetreten ist, wird mit einem Kunstfasernetz geschlossen. Es verhindert erneute Hernien.

Die Anzahl der Diagnosen mit Leistenhernien (ICD-Code K40) ist in den letzten Jahren leicht gesunken. Während im Jahr 2009 noch 166.069 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2022 bei knapp 156.824 Personen. Menschen im Alter von 50 bis 84 Jahren sind häufig betroffen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt vier Tage.