Hüftprothese
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Manchmal helfen alternative Behandlungsmethoden, wie Gelenkspritzen oder Osteopathie nicht mehr weiter, dann wird eine Operation im Klinikum notwendig. Die meisten Patienten können nach der Implantation einer Hüftprothese wieder schmerzfrei gehen. Hier steht, welche Chancen und Risiken mit einer Operation verbunden sind.

Ein Beitrag von Dr. med. Thorsten Gehrke und Lukas Hoffmann 

Wann ist eine Hüftprothese notwendig?

Wie alle Gelenke ist auch das Hüftgelenk mit einer Knorpelschicht überzogen. Der Knorpel erlaubt eine Schmerzfreiheit beim Bewegen, weil er Stöße und Druck dämpft und ein reibungsfreies Gleiten der jeweiligen Knochen gegeneinander ermöglicht . Ist der Gelenkknorpel jedoch extrem verschlissen, wird ein Hüftgelenkersatz (Endoprothese) notwendig.


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In welchen Kliniken arbeiten erfahrene Chirurgen für die Implantation einer Hüftprothese? Welche Hilfsmittel werden für Hüftpatienten von der Krankenkasse bezahlt? Welche Rehabilitationseinrichtungen sind für Hüftpatienten geeignet? Thorsten Gehrke, Chefarzt der Helios Endo Klinik Hamburg, und Lukas Hoffmann, Ex-Journalist beim Handelsblatt, haben einen Ratgeber für Hüftprothesen-Patienten geschrieben. Dieser Artikel ist ein Kapitelauszug. Klicken Sie auf das Bild, um bei Amazon mehr über das Buch zu erfahren!

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Häufig ist eine Hüftarthrose, also die Degeneration des Gelenkes, die Ursache für den Gelenkverschleiß und den damit verbundenen Schmerz beim Gehen. Eine Hüftprothese kann aber auch bei einer Hüftkopfnekrose oder nach einem Oberschenkelhalsbruch notwendig werden. In jedem Fall sollte vor der Operation die zweite Meinung eines fachkundigen Arztes eingeholt werden.

Welche Hüftprothesen sind die besten?

Eine einfache Frage, auf die es nur diese relative Antwort gibt: Es kommt darauf an. Zur Veranschaulichung zwei Beispiele:

Angenommen, bei einem 55-jährigen Mann wird eine künstliche Hüfte notwendig. Er leidet unter einer starken Bewegungseinschränkung und Schmerzen beim Gehen. Der Knorpel seines Hüftgelenkes ist stark verschlissen (Überkopfarbeit führt eher zur Degeneration des Schultergelenkes)

Ein Orthopäde wird in diesem Fall eher zu dem Einsetzen einer zementfreien Oberflächenersatzprothese raten. Diese bestehen in der Regel aus Titan und sind an der Oberfläche aufgerauht. In diese Rauhigkeit kann ein noch relativ junger vitaler Knochen einwachsen und die Prothese so über Jahrzehnte fixieren.

Ein zweites Beispiel: Eine 81-jährige Patientin leidet unter einer steifen und schmerzhaften Hüfte aufgrund von Hüftarthrose. Der Verschleiß des Gelenkknorpels ist schon so weit fortgeschritten, dass sie sich nicht mehr ohne Schmerzen bewegen kann.

Der Orthopäde hat nach einer Messung der Knochendichte und nach einer Untersuchung des Knochenstoffwechsels festgestellt, dass der Knochen nicht mehr vital ist. Deshalb rät er der Patientin zu einer zementierten Prothese. Dabei wird der Prothesenschaft mit Knochenzement im Röhrenknochen fixiert. Der Knochenzement ist ein Art Zweikomponentenkleber aus Kunststoff (Acrylat), bei dem ein Pulver mit Flüssigkeit vermischt wird und in etwa 10 Minuten aushärtet.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:

  • zementierten Prothesen
  • zementfreien Prothesen
  • Hybridprothesen (Kombination aus zementfreier und zementierter Prothese)

Vorbereitung auf die OP

Mindestens zwei bis drei Wochen vor der Operation sollten Sie damit beginnen, sich körperlich zu bewegen. So wird die Durchblutung des Gewebes gefördert, dies unterstützt eine komplikationsfreie Wundheilung nach der OP. Es bieten sich sanfte Aktivitäten wie Radfahren oder Aquajogging an.

Außerdem raten Ärzte dazu, auf die Genussgifte Alkohol und Nikotin zu verzichten und weniger Süßigkeiten und Kohlenhydrate zu essen. Gut sind nährstoffreiche, vitaminreiche und eiweißreiche Lebensmittel.

Um zu entscheiden, welche Prothesenform und Verankerung bei Ihnen ratsam ist, werden Sie eingehend körperlich untersucht. So wird etwa Ihre Knochendichte gemessen. Auch eine Wirbelsäulenmessung führt der Arzt durch und bestimmt die Beinlänge, um die Prothese später ideal einzupassen.

Sind alle Voruntersuchungen abgeschlossen, erstellt der Arzt anhand der Röntgenbilder eine computergestützte Planungsskizze Ihrer Prothese. An dieser orientiert er sich bei der Operation, die nun bald stattfindet.


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