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Wird das Gehalt weiter gezahlt, wenn mein Chef keine Arbeit mehr für mich hat? Muss ich eine Dienstreise nach Berlin antreten? Welche Lebensmittel sollte ich vorsorglich einkaufen? Hier kommen zehn Antworten auf typische Fragen zum Coronavirus.

Mein Boss sagt, es gibt keine Arbeit mehr für mich, deshalb bezahlt er mich nicht mehr. Darf er das?

Die Antwortet lautet: Nein. Denn als Arbeitgeber trägt Ihr Chef das sogenannte Wirtschaftsrisiko. Er muss Sie weiter bezahlen, auch wenn er Ihre Arbeitsleistung nicht verwerten kann.

Ich bin mein eigener Chef und bin gerade arbeitslos. Wer hilft?

Die Bundesregierung plant ein Hilfspaket von insgesamt bis zu 50 Milliarden Euro für Solo-Selbstständige und Kleinstfirmen. Wie genau die Finanzhilfe aussehen wird, ist noch unklar. Es soll neben Darlehen, aber auch direkte Zuschüsse geben, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

Die Schule ist geschlossen und mein Arbeitgeber will, dass ich zur Arbeit komme. Kann ich darauf bestehen, zu Hause zu bleiben?

Ja, das ist möglich. Ausschlaggebend sind hier zwei Paragrafen: Wenn es keine andere Betreuung für die Kinder gibt, dürfen Mitarbeiter zu Hause bleiben, um sich um ihre Kinder zu kümmern (Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches). Handelt es sich um eine „verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit“ wird das Gehalt weiter bezahlt.
Ist unklar, wie lange Kita und Schule geschlossen bleiben, stehen jedem verheirateten Arbeitnehmer pro Kind jeweils zehn Kinderkrankentage im Jahr zur Verfügung, Alleinerziehenden bis zu 20 Tage. Das Gehalt wird in dieser Zeit weiter gezahlt (Paragraf 45 Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch).

Die Supermarktregale sind leer, weil andere Menschen hamstern. Was brauche ich wirklich?

Welche Lebensmittel-Vorräte man im Katastrophenfall zu Hause haben sollte, empfehlen Experten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Tipps gelten nicht nur für den Ausbruch des Coronavirus, sondern für Notlagen jeglicher Art. Grundsätzlich wird empfohlen, Lebensmittel und Getränke für zehn Tage vorrätig zu halten. Dabei sollte man beachten, dass man auch von der Leitungswasser- oder Stromversorgung abgeschnitten sein könnte.

Mein Boss will, dass ich weiterhin Dienstreisen innerhalb Deutschlands unternehme. Muss ich fahren?

Ja. Leider! Nur in jene Gebiete, für die das Auswärtige Amt eine Reisewarnung herausgegeben hat, darf Sie Ihr Chef nicht schicken. Da es innerhalb von Deutschland aber noch kein Risikogebiet gibt, müssen Sie der Anordnung Folge leisten (Weisungsrecht des Arbeitgebers, § 106 der Gewerbeordnung). Sogar in besonders betroffene Gebiete, wie den Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, dürfte Ihr Chef Sie theoretisch schicken.

Ich huste und habe Fieber. Was sollte ich tun?

Haben Sie schon einmal eine Tele-Sprechstunde ausprobiert? Jetzt ist der Zeitpunkt dies zu testen. Bei Tele-Sprechstunden kommunizieren Sie via Telefon oder Videocall mit einem Arzt. Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob er eine Videosprechstunde anbietet oder rufen Sie bei der Corona-Hotline von Helios an. Auch hier werden Videosprechstunden bei Bedarf vermittelt.

Ich habe morgen eine wichtige Operation. Findet sie statt?

Ja. Wichtige Operationen finden weiterhin statt. Der größte private Klinikkonzern Helios sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL zum Beispiel, dass alle Eingriffe, die keinen medizinischen Aufschub erlauben, ganz normal durchgeführt werden. Die meisten anderen Kliniken handhaben das ebenfalls so.

Die Flüge im Juli und August sind gerade sehr günstig. Ist es sinnvoll jetzt zu buchen?

Nein. Weil niemand weiß, wie lange die Corona-Krise anhält und man womöglich Geld verliert. Fakt ist, dass Fluggesellschaften in der Regel keine Fahrpreise erstatten müssen, wenn die Flüge wegen des Coronavirus abgesagt werden. Hier handelt es sich um ein Ereignis höherer Gewalt, wie auch Erdbeben, Hurrikan oder Feuer. Solche Ereignisse kann der Fluglinienbetreiber nicht vorhersehen und muss sie deshalb auch nicht entschädigen.

Ich würde gerne live verfolgen, wie viele Infizierte es in den verschiedenen Ländern gibt.

Forscher der Universität in Baltimore (Maryland, USA) haben eine Live-Karte erstellt, auf der die Verbreitung des Coronavirus dargestellt ist. Die Live-Karte zieht Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sowie Daten verantwortlicher Stellen aus den USA, China und Europa heran.

Wie wird das Leben in Deutschland im Jahr 2021 aussehen?

Hoffentlich nicht wie derzeit in China. Dort hat die Überwachung aufgrund der Corona-Krise weiterhin zugenommen. Man darf nur noch am Öffentlichen Leben teilnehmen, wenn die Gesundheitsampel auf dem Smartphone grün anzeigt, so berichtet eine Korrespondentin der Wirtschaftszeitung HANDELSBLATT. Der Virus ist gefährlich und kann krasse Maßnahmen wie die Quarantäne erfordern. Wenn die Infektion abgeflaut ist, muss es aber einen Weg zurück in die freie Gesellschaft geben.