An wen wendet man sich bei einer Krankheit in Deutschland? Je nach Schwere und Ausprägung der Erkrankung besucht man einen niedergelassenen Hausarzt, einen niedergelassenen Facharzt oder ein Klinikum. Nach der Behandlung ist eine Therapie in einer Rehabilitationseinrichtung möglich.

Eine Krankenversicherung in Deutschland ist Pflicht. Damit wird gewährleistet, dass jeder Bürger auch bei einer schwerwiegenden und teuren Erkrankung ein Anrecht auf Behandlung hat. Die Gesundheitsversorgung finanziert sich durch die Krankenversicherungsbeiträge der Bürger und ihrer Arbeitgeber. Außerdem kommen Steuereinahmen als Zuschüsse hinzu.

Der Hausarzt

Bei minderschweren Leiden, wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Gliederschmerzen macht man einen Termin mit dem Hausarzt. Ein Hausarzt hat nach seinem Studium die fünfjährige Weiterbildung in der Allgemeinmedizin oder in der Inneren Medizin abgeleistet.

Der Facharzt

Es gibt in Deutschland 33 Gebiete, in denen man sich als Mediziner weiterbilden kann, wie etwa die Chirurgie, die Augenheilkunde oder die Gynäkologie. Ein Facharzt hat eine solche meist 5 oder 6 Jahre andauernde Weiterbildung absolviert. Entweder er arbeitet als niedergelassener Facharzt in einer Praxis oder er ist in einem Klinikum angestellt. In Deutschland gibt es die freie Arztwahl, das heißt man kann sich bei bestimmten Beschwerden, wie etwa Augenschmerzen oder Ohrenschmerzen, einen Augenarzt oder Hals-Nasen-Ohrenarzt selbst heraussuchen und einen Termin vereinbaren.

Das Klinikum

Es gibt in Deutschland Privatkliniken, Krankenhäuser kirchlicher Träger und Krankenhäuser öffentlicher Träger, also Häuser der Länder oder Gemeinden. Sie werden von Patienten nur in Notsituationen oder bei größeren Eingriffen besucht. Bei einem längeren Klinikaufenthalt müssen Versicherte für die Unterkunft und die Verpflegung zuzahlen.

Die Rehabilitationseinrichtung

Nach einer Behandlung im Krankenhaus oder in einer Fachpraxis kann man eine Rehabilitationseinrichtung besuchen. Hier wird der eigene Organismus durch physiotherapeutische Behandlung und psychologische Betreuung wieder aufgebaut. Auch für psychisch Kranke und Menschen, die ihre Sucht besiegen wollen, gibt es Rehabilitationseinrichtungen.

Als Patient oder Patientin aus dem Ausland können Sie sich in Deutschland behandeln lassen. Um die Organisation kümmern sich entweder Mitarbeiter des International Office des Krankenhauses oder Patientenvermittler. Allerdings ist bei der Wahl des Vermittlers Vorsicht geboten, denn nicht jeder arbeitet seriös.

Im Video wird der Besuch von einer jungen Mutter bei einem deutschen Hausarzt dargestellt.