Uniklinik Freiburg
Chirurgische Klinik am Universitätsklinikum Freiburg, ©Universitätsklinikum Freiburg

Welche Kliniken in Deutschland eignen sich am besten für die Behandlung eines Schlaganfalls? Hier sind einige Häuser gelistet, die eine hohe Behandlungsqualität aufweisen.

Ungefähr einer von 1.000 Menschen bekommt in seinem Leben einen Schlaganfall, das Risiko steigt mit dem Alter. Mögliche Symptome eines Schlaganfalls sind plötzlich auftretende Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen oder Sprachstörungen. Diese entstehen durch eine unzureichende Durchblutung des Gehirns. Zu den Ursachen zählen Blutgerinnsel und Blutungen im Gehirn. Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall. Ein Schlaganfall ist ein Notfall, der in jedem Fall sofort behandelt werden muss.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Kliniken in Deutschland sind auf die Behandlung von Patienten mit einem Schlaganfall spezialisiert. An allen unten gelisteten Häuser arbeiten Ärzte, die viel Erfahrung mit Schlaganfällen haben.

Top Kliniken für einen Schlaganfall

KrankenhausBehandlungsfällePatientenzufriedenheitPflegekraft-Patienten-Verhältnis
Städtisches Klinikum Karlsruhe113883 %befriedigend
Universitätsklinikum Erlangen106287 %befriedigend
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg103783 %befriedigend
Universitätsklinikum Freiburg98387 %gut
Klinikum Darmstadt94584 %befriedigend
RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm91087 %befriedigend
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz88783 %gut
Universitätsklinikum Tübingen87487 %sehr gut
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden86489 %befriedigend
Bezirkskliniken Schwaben - Bezirkskrankenhaus Günzburg86391 %gut
Johanna-Etienne-Krankenhaus Neuss85683 %befriedigend
Klinikum Ingolstadt83983 %befriedigend
Universitätsklinikum Leipzig82486 %gut
Rhein-Maas Klinikum Würselen79183 %befriedigend
St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn78983 %gut
Klinikum Bremen-Ost77783 %gut
Universitätsmedizin Göttingen76185 %befriedigend
Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl - Standort Offenburg73384 %befriedigend
Leopoldina-Krankenhaus der Stadt Schweinfurt72083 %gut
Bezirksklinikum Regensburg71284 %sehr gut
Medizinische Hochschule Hannover71184 %befriedigend
Universitätsklinikum Würzburg70387 %sehr gut
Klinikum Fulda - Hauptstandort69887 %gut
Städtisches Klinikum Dresden - Standort Friedrichstadt69886 %gut
St. Bernward Krankenhaus Hildesheim69685 %befriedigend
Friesland Kliniken - Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch Sande69584 %befriedigend
Klinikum Ernst von Bergmann - Standort Potsdam69284 %befriedigend

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So wurde die Klinikliste erstellt

  • Viele Patienten!
    In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Schlaganfällen (ICD-I63). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 überdurchschnittlich häufig behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten.
    Quelle: TK-Klinikführer
  • Hohe Zufriedenheit!
    Überdurchschnittlich viele Patientinnen und Patienten waren nach ihrem Aufenthalt in einer der oben aufgeführten Kliniken zufrieden (mindestens 83 Prozent). Das zeigt eine Umfrage der AOK und anderer Krankenkassen, bei der Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt einen Fragebogen ausfüllten. Bislang liegen nach Angaben der AOK rund 900.000 Patientenbewertungen vor. Für eine Bewertung der Gesamtzufriedenheit lagen bei manchen Kliniken nicht ausreichend Ergebnisse der AOK vor. In diesen Fällen übernahm Klinik Kompass die jeweilige Gesamtbewertung von der Website Klinikbewertungen.de.
    Quelle: AOK-Krankenhausatlas und Klinikbewertungen.de
  • Gutes Pflegekraft-Patienten-Verhältnis!
    Studien zeigen, dass Kliniken mit einer höheren Pflegepersonalquote weniger Infektionen, Komplikationen und Medikationsfehler aufweisen, da Pflegekräfte weniger überlastet sind. In allen oben gelisteten Kliniken gibt es mindestens einen mittleren Pflegepersonalquotienten (befriedigend). Es stehen krankenhausweit also ausreichend Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung.
    Quelle: Bundesklinikatlas

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zum Schlaganfall

Beim Schlaganfall entsteht eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Dadurch werden betroffene Hirnareale nicht ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Es kommt zu unterschiedlichen neurologischen Funktionsausfällen, die von der genauen Lokalisation der Durchblutungsstörung abhängen. Zu den häufigsten Symptomen zählen starke Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, Taubheitsgefühle, Sehstörungen und Sprachstörungen.

Eine häufige Ursache des Schlaganfalls ist ein Gerinnsel, ein Klumpen aus geronnenem Blut, das am Herzen, in der Lunge oder in den Beinen entsteht. Der Körper pumpt diesen Klumpen genauso wie das übrige Blut durch den Körper, bis es im Gehirn eine der feinen Blutgefäße verstopft. Mediziner sprechen in diesem Fall von einem ischämischen Schlaganfall. In seltenen Fälle bildet sich in einem Hirngefäß eine Aussackung, auch Aneurysma genannt. Die Gefäßwand kann der Belastung nicht länger standhalten und reißt ein, sodass eine Gehirnblutung entsteht.

Zur Erkennung eines Schlaganfalls führen Ärzte neurologische Funktionsuntersuchungen durch. Dabei testen sie Muskelreflexe, die Koordination bei Bewegungen, das Erinnerungsvermögen, die Sprache und das Orientierungsvermögen. Außerdem ordnen sie bildgebende Verfahren an, um das Gehirn selbst zu untersuchen. Die Computertomografie (CT) fertigt ein Röntgenbild des Gehirns, der Knochen und Blutgefäße an. Die Ärzte können dann feststellen, ob der Schlaganfall eine ischämische Ursache hat oder von einer Hirnblutung verursacht wurde.

Die Magnetresonanztomografie (MRT) liefert eine detaillierte Aufnahme des Hirngewebes. Kleinste Unregelmäßigkeiten oder krankhafte Veränderungen können die Ärzte so diagnostizieren. Ein besonders wichtiges diagnostisches Instrument ist die sogenannte Angiografie. Patienten wird ein Kontrastmittel gespritzt, das durch die Blutgefäße ins Gehirn fließt. Daran können Ärzte Verengungen von Hirngefäßen oder Aussackungen (Aneurysmen) feststellen

Abhängig davon, was genau den Schlaganfall verursacht hat, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Wenn ein Gerinnsel die Ursache ist, ordnen Ärzte eine sogenannte Lyse-Therapie an. Patienten erhalten Medikamente, die das Blutgerinnsel auflösen. Allerdings ist das Zeitfenster für die medikamentöse Behandlung recht kurz. Ist das Gerinnsel älter als vier bis fünf Stunden, kommt nur noch eine operative Entfernung mittels eines Katheters (Thrombektomie) infrage.

Wenn ein Schlaganfall durch eine Hirnblutung entsteht, kann bei einer kleinen Blutung Bettruhe und Senkung des Hirndrucks ausreichen. Ist die Blutung zu stark, müssen Neurochirurgen den Schädel öffnen und die Blutungsquelle mikrochirurgisch verschließen. Nach der akuten Behandlung können Ärzte über Langzeitfolgen informieren. Diese lassen sich in den meisten Fällen in Rehabilitationseinrichtungen gut therapieren.

Die Anzahl der Diagnosen mit Schlaganfall (ICD-Code I60-69) ist in den letzten Jahren leicht gesunken. Während im Jahr 2009 noch 353.287 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2022 bei 342.453 Personen. Besonders häufig betroffen sind Menschen im Alter von 80 bis 84 Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt 13 Tage.