Schön Klinik Bad Arolsen
Schön Klinik Bad Arolsen, ©GLSystem

Welche Kliniken in Deutschland eignen sich am besten für die Behandlung einer Essstörung? Hier sind einige Häuser mit hoher Behandlungsqualität gelistet.

Eine Essstörung kann verschiedene Formen annehmen. Zu ihr gehört die Magersucht (Anorexia), die Ess-Brech-Sucht (Bulimie) oder die Binge-Eating-Störung (regelmäßige Essanfälle). In jedem Fall beeinträchtigen diese Krankheiten das alltägliche Leben der betroffenen Person und sollte deshalb behandelt werden. Die Gründe für eine Essstörung sind vielfältig: persönliche, familiäre, biologische und gesellschaftliche Faktoren können eine Rolle spielen.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Häuser in Deutschland sind auf die Behandlung einer Essstörung spezialisiert. Neben einer guten Hygiene und einer hohen Behandlungsqualität verfügen alle unten genannten Kliniken über ärztliches Personal, das große Erfahrung mit Essstörungen hat.

50 Top-Kliniken für Essstörungen

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2023)
Schön Klinik Roseneck - Standort PrienPrien am Chiemsee703
MediClin Seepark KlinikBad Bodenteich521
Schön Klinik Bad ArolsenBad Arolsen303
m&i Parkland-Klinik Bad WildungenBad Wildungen-Reinhardshausen273
Schön Klinik Bad StaffelsteinBad Staffelstein157
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin149
Universitätsklinikum ErlangenErlangen133
Krankenhaus FreyungFreyung132
Schön Klinik Ronseneck - Standort RosenheimRosenheim122
Universitätsklinikum FreiburgFreiburg117
Evangelisches Krankenhaus DüsseldorfDüsseldorf108
Katholisches Kinderkrankenhaus WilhelmstiftHamburg106
Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULTHannover105
Schön Klinik Bad BramstedtBad Bramstedt104
Städtisches Klinikum KarlsruheKarlsruhe94
Universitätsklinikum LeipzigLeipzig94
München Klinik HarlachingMünchen93
Schön Klinik Hamburg EilbekHamburg92
Schön Klinik Berchtesgadener LandSchönau92
LVR-Klinikum EssenEssen88
Uniklinik RWTH AachenAachen86
Universitätsklinikum KölnKöln86
Gemeinschaftskrankenhaus HavelhöheBerlin80
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität DresdenDresden79
Universitätsklinikum HeidelbergHeidelberg79
LVR-Klinik für Psychiatrie, Psychsomatik und PSychotherapie des Kindes. und JugendaltersEssen77
KIRINUS Schlemmer KlinikBad Tölz76
Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfHamburg76
LVR-Klinik BonnBonn73
Klinikum Dritter Orden München-NymphenburgMünchen72
St. Joseph KrankenhausBerlin71
Die FilderklinikFilderstadt69
Universitätsklinikum FrankfurtFrankfurt am Main68
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und PsychotherapieKöln67
Universitätsklinikum TübingenTübingen67
Universitätsklinikum MünsterMünster65
AKK Altonaer KinderkrankenhausHamburg62
Helios Kliniken Schwerin - PsychiatrieSchwerin62
KJF Klinik JosefinumAugsburg58
Gemeinschaftskrankenhaus HerdeckeHerdecke58
Klinikum KasselKassel56
LMU Klinikum - Standort InnenstadtMünchen53
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg53
LVR-Klinikum Düsseldorf - Kliniken der Heinrich-Heine-Universität DüsseldorfDüsseldorf52
Zentrum für Integrative PsychiatrieKiel52
Vivantes Klinikum im FriedrichshainBerlin50
Klinikum am WeissenhofWeinsberg50
LWL-Universitätsklinik HammHamm47
München Klinik SchwabingMünchen47
Asklepios Fachklinikum StadtrodaStadtroda46

Der Name der Klinik wird Ihnen per Mouseover angezeigt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Essstörungen (ICD F50). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Informationen zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zu Essstörungen

Heute sind unterschiedliche Essverhaltensstörungen bekannt. Während bei der Esssucht Betroffene dauernd an Essen denken müssen und so durch gesteigerte Nahrungsaufnahme eine Adipositas (Fettleibigkeit) entwickeln, zählen Betroffene von Anorexia nervosa (auch Magersucht genannt) jede einzelne Kalorie, mit dem Ziel, möglichst wenig Nahrung aufzunehmen. Sie entwickeln oftmals starkes Untergewicht. So werden Essverhaltensstörungen von gesundheitlichen Problemen begleitet. Hinzu kommen psychische Leiden wie Versagensängste, Minderwertigkeitsgefühl, Depressionen und Zwangsgedanken, die bis zu Suizidgedanken führen können.

Die Ursachen, die zu Essstörungen führen können, sind vielfältig und stehen in Wechselwirkung zueinander. Zu den individuellen psychischen Faktoren zählen Stressbewältigung, Kontrollzwang, Trauma oder Perfektionismus. Auch soziokulturelle Faktoren wie gesellschaftlich anerkannte Schönheitsideale, Mobbing durch Gleichaltrige und eine Wertevermittlung in sozialen Medien können die Entstehung einer Essstörung begünstigen.

Zur Erkennung von Essverhaltensstörungen führen Ärzte umfassende Gespräche. In den meisten Fällen suchen wichtige Bezugspersonen der Betroffenen ärztlichen Rat. Die behandelnden Ärzte stellen Fragen zu Essgewohnheiten, Erbrechen, Verstopfung und sonstigen Verdauungsstörungen. Anhand von Körpergewicht und Körpergröße wird der BMI (Body-Mass-Index) ermittelt. Dieser Wert zeigt, ob das Gewicht von der Norm abweicht. Laboruntersuchungen zeigen, ob eine Mangelernährung vorliegt.

Betroffene werden medizinisch und psychotherapeutisch behandelt. Oft stehen Ärzte und Psychotherapeuten in engem Kontakt. Die Therapien können ambulant, stationär oder in einer Tagesklinik erfolgen. Die Behandlungen haben das Ziel, Essverhalten zu normalisieren und psychische Probleme zu bewältigen. Außerdem behandeln Ärzte auch Begleiterkrankungen (zum Beispiel Vitaminmangel) und mögliche Komplikationen.

Die Zahl der Diagnosen mit Essstörungen (ICD-Code F50) hat in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. Waren im Jahr 2010 3.600 Personen mit dieser Hauptdiagnose in klinischer Behandlung, lag diese Zahl zuletzt im Jahr 2022 bei 3.783 Patienten. Die Betroffenen sind häufig zwischen 10 und 19 Jahren alt und verbringen durchschnittlich 18 Tage in Kliniken.

2 Kommentare

  1. Erfahrung mißt sich sicher an der Anzahl der behandelten Fälle, wichtiger wäre jedoch die Quote der erfolgreichen und rezidivfreien Behandlungsfälle.

    • Da haben Sie Recht! Bei manchen orthopädischen Eingriffen werden zumindest die Rezidiv-OPs erfasst, aber bei Essstörungen sind wir hier leider noch nicht so weit. Deshalb können wir auch keine anderen Daten als die obigen zur Verfügung stellen.
      LG, Lukas Hoffmann

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein