Charité Berlin
Bettenhochhaus der Charité Berlin, ©INTERRAILS/CC BY-SA 4.0

Welche Kliniken in Deutschland eignen sich besonders gut für die Behandlung von Lymphdrüsenkrebs? Hier sind einige hervorragende Häuser gelistet.

Lymphdrüsenkrebs, auch Morbus Hodgkin genannt, ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems. Es handelt sich um eine seltene Krebsart, die 0,5 Prozent aller Krebsneuerkrankungen ausmacht. Typische Beschwerden sind schmerzhafte Schwellungen der Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich. Die meisten Patienten können mit der heute gängigen Therapie dauerhaft geheilt werden.

Bei einer Krebserkrankung ist die Expertise der Ärzte von großer Bedeutung. In allen unten gelisteten Kliniken, haben Ärzte nicht nur eine große Erfahrung bei Lymphdrüsenkrebs. Die Häuser sind auch gut ausgestattet und von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Behandlungszentrum zertifiziert.

Top Kliniken für Lymphdrüsenkrebs

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2021)
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin223
Universitätsklinikum AugsburgAugsburg198
Helios Klinikum ErfurtErfurt160
Universitätsklinikum KölnKöln144
Klinikum ChemnitzChemnitz137
Universitätsklinikum FreiburgFreiburg135
Helios Klinikum Berlin-BuchBerlin134
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg115
Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfHamburg112
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität MainzMainz102
Universitätsklinikum EssenEssen100
Universitätsklinikum des SaarlandesHomburg95
Universitätsklinikum UlmUlm91
LMU KlinikumMünchen88
Universitätsklinikum TübingenTübingen88
Universitätsklinikum DüsseldorfDüsseldorf87
Städtisches Klinikum BrandenburgBrandenburg an der Havel86
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen - Standort Mitte/NordTrier79
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus KielKiel76
Universitätsklinikum FrankfurtFrankfurt am Main75
Universitätsklinikum Knappschaftskrankrankenhaus BochumBochum74
Universitätsklinikum MünsterMünster72
Universitätsklinikum LeipzigLeipzig71
SLK-Kliniken Heilbronn - Klinikum am GesundbrunnenHeilbronn70
Klinikum KasselKassel70
Klinikum Nürnberg NordNürnberg68
Klinikum Ernst von Bergmann - Standort PotsdamPotsdam68
Uniklinik RWTH AachenAachen67
Kliniken Maria HilfMönchengladbach65
Klinikum Bremen-MitteBremen63
Helios Kliniken SchwerinSchwerin63
Krankenhaus Barmherzige Brüder RegensburgRegensburg61
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden59
Klinikum OldenburgOldenburg58
Universitätsklinikum BonnBonn57
Klinikum Lippe LemgoLemgo56
Universitätsklinikum RegensburgRegensburg56
Universitätsmedizin RostockRostock56
Städtisches Klinikum Dresden - Standort FriedrichstadtDresden55
Klinikum der Stadt Ludwigshafen am RheinLudwigshafen51
Klinikum Stuttgart - KatharinenhospitalStuttgart51
Universitätsklinikum Halle (Saale)Halle (Saale)50
Helios Klinikum KrefeldKrefeld47
Universitätsklinikum Gießen und Marburg - Standort MarburgMarburg46
Universitätsklinikum ErlangenErlangen45
Johanniter Krnakenhaus BonnBonn44
Städtisches Klinikum BraunschweigBraunschweig44
Marien Hospital HerneHerne43
Klinikum rechts der Isar der TUMMünchen43
Klinikum PassauPassau42

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So wurde die Klinikliste erstellt

  • Viele Patienten! In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit dem Hodgkin-Lymphom (ICD C81), weil nur Häuser besichtigt wurden, in denen Patienten mit dieser Erkrankung überdurchschnittlich häufig behandelt wurden. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen.
  • Zertifizierungen! Wenn ein Klinikum zertifiziert wurde, heißt dies sogleich, dass auf Lymphdrüsenkrebs spezialisierte Ärzte im Klinikum arbeiten und das notwendige Equipment für eine Behandlung zur Verfügung steht. Alle oben gelisteten Häuser sind von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum zertifiziert.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.

Fakten zu Lymphdrüsenkrebs

Lymphdrüsenkrebs kann überall im Körper entstehen, da sich im gesamten Körper Lymphgewebe befindet. Die Erkrankung beginnt oft schleichend mit ersten Symptomen wie vergrößerten Lymphknoten, die nur langsam wachsen und keine Schmerzen verursachen. Über Lymphbahnen und das Blut können sich Lymphzellen im Körper ausbreiten und andere Lymphknoten befallen. Diese können im Hals- und Nackenbereich, der Achselhöhle oder der Leiste auftreten. Auch Lymphknotenregionen, die nicht von außen ertastbar sind, wie beispielsweise hinter dem Brustbein, können betroffen sein und Luftnot auslösen. Weitere Symptome können unter anderem Fieber, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Müdigkeit oder starker Juckreiz am ganzen Körper sein.

Die Ursachen für die Entstehung von Morbus Hodgkin ist nicht bekannt. Die Erkrankung entsteht durch eine Entartung von Zellen des lymphatischen Systems. Mögliche Risikofaktoren für eine Erkrankung sind unter anderem ein stark geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel nach einer Organtransplantation. Langjähriges Rauchen erhöht  das Risiko für Lymphknotenkrebs.

Die Diagnose von Lymphdrüsenkrebs geschieht über die Entnahme und Untersuchung eines auffälligen Lymphknotens. Dieser Eingriff erfolgt meist unter örtlicher Narkose. Das Gewebe wird anschließend im Labor untersucht. Falls ein Lymphom festgestellt wird, bestimmen die Ärzte auch die genaue Untergruppe, von der die nachfolgende Behandlung abhängt.

Die Behandlung der Krebserkrankung wird anschließend mit dem Patienten abgestimmt. Diese hängt vom Grad der Ausbreitung der Erkrankung im Körper ab. Das Ziel ist es, das befallene Gewebe vollständig zu entfernen.
In einem frühen und mittleren Krankheitsstadium wird meist eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie durchgeführt. Wenn beide Seiten des Zwerchfells befallen sind, also ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium vorliegt und bereits nicht-lymphatische Organe betroffen sind, werden bis zu acht Zyklen intensiver Chemotherapie durchgeführt. Eine anschließende Strahlentherapie kann außerdem eventuelle Tumorreste zerstören.
Da Hodgkin-Lymphone sehr empfindlich gegenüber Strahlen- und Chemotherapie sind, sind diese Behandlungsverfahren sehr erfolgreich und die meisten Patienten können geheilt werden.

In den letzten vier Jahren wurden für Lymphdrüsenkrebs leicht fallende Behandlungszahlen verzeichnet: im Jahr 2018 wurden 9694 Patienten in deutschen Krankenhäusern behandelt, im Jahr 2022 waren es nur noch 9084. Die Erkrankung kann Menschen jeden Alters treffen, auch Kinder und Jugendliche. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einer Klinik beträgt sechs Tage.