Frau vor der Hüft-OP
©Alexander Raths/Adobe Stock

Wie läuft die Operation einer künstlichen Hüfte ab? Wie sollte man sich vorbereiten und was gibt es im Krankenhaus nach der Operation zu beachten? Diese Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet.

Ein Beitrag von Dr. med. Thorsten Gehrke und Lukas Hoffmann

Der Erfolg einer Operation hängt natürlich von der Qualifikation der Ärzte und den technischen Voraussetzungen im Klinikum ab. Deshalb ist es wichtig, eine herausragende Klinik für Hüftprothesen zu besuchen. Ebenso wichtig ist aber, dass Sie sich als Patientin oder als Patient am Heilungsprozess beteiligen. Ihr Engagement beginnt bei der Vorbereitung der OP und endet bei einer klugen Nachsorge.

Die Wochen vor der OP – das können Sie tun

Fitnesstraining

Es empfiehlt sich in den Wochen vor der Operation ein physiotherapeutisches Trainingsprogramm zu absolvieren, um verkümmerte Muskeln zu kräftigen und die allgemeine Leistungsfähigkeit zu steigern. Wenn  Sie vor der OP fit sind, benötigen Sie nach der Operation weniger Schmerzmittel und können früher entlassen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Haus- oder Facharzt und bitten Sie um physiotherapeutische Begleitung. Ein Physiotherapeut oder eine Physiotherapeutin weiß am besten, welches Fitnesstraining bei der Vorbereitung auf die OP hilft.

Gewichtsabnahme

Vielleicht haben Sie sich in der langen Phase des Schmerzes weniger bewegt als gewöhnlich und zugenommen. Neben Rauchen steigert auch starkes Übergewicht das Komplikationsrisiko. Ernähren Sie sich gesund und versuchen Sie einige Pfunde zu reduzieren. Wenn Sie im Monat vor der Operation zwei Kilogramm weniger wiegen, müssen Sie nach der Operation weniger mit sich herumtragen und kommen schneller wieder auf die Beine.

Der Tag vor der Operation

Abwesenheit organisieren und Tasche packen

Wie bei einem Kurzurlaub müssen auch vor dem Klinikaufenthalt ganz praktische Dinge bedacht werden: Gibt es ein Haustier, das gefüttert werden muss? Wer gießt die Blumen? Welche Termine müssen abgesagt werden? In der Regel dauert ein Krankenhausaufenthalt zwischen vier und neun Tagen. Sie werden also in jedem Fall einige Tage fort sein. An diese Dinge sollten Sie denken, wenn Sie Ihre Krankenhaustasche packen:

Persönliche Gegenstände

  • Artikel für die Körperpflege und die persönliche Hygiene
  • Ausreichend Kleidung: Bademantel, bequeme, weite Kleidung (unter die auch Verbände oder Thrombosestrümpfe passen), Schlafanzug, Hausschuhe
  • Persönliche Alltagshilfen (Brille, Hörgerät, Gehstock usw.)
  • Dinge zum Zeitvertreib (Lektüre, Musik, Fotos, elektronische Geräte)
  • Handy (die Benutzung von Handys ist inzwischen in den meisten Kliniken erlaubt. Ist die Nutzung im Patientenzimmer verboten, kann man außerhalb der Klinikräume telefonieren).

Dokumente

  • Einweisungs-Schein des Haus- oder Facharztes
  • Klinik-Card (Privatversicherte) oder Krankenversichertenkarte (gesetzlich Versicherte)
  • Ärztliche Befunde (sofern vorhanden)
  • Gesundheitspässe, wie Impfpass, Allergiepass, Röntgenpass oder Mutterpass etc.
  • Patientenverfügung (sofern vorhanden)
  • Vorsorgevollmachten (sofern vorhanden)

Aufnahme im Krankenhaus
Am Aufnahmetag werden Sie körperlich untersucht. Ihnen wird Blut abgenommen und Sie geben Urin ab. In der Regel werden auch ein EKG sowie ein Röntgenbild der Lunge gemacht. Die behandelnden Ärzte fragen Sie nach Vorerkrankungen, Allergien und früheren Operationen. Je genauer die Ärzte über Ihren Gesundheitszustand Bescheid wissen, desto wahrscheinlicher ist eine komplikationsfreie Operation.

Aufklärungsgespräch
In einem Aufklärungsgespräch beantwortet Ihnen der Operateur alle Fragen rund um die Operation. Sie werden zum Beispiel erfahren, wie lange die Operation dauert und welchen Schwierigkeitsgrad die Operation hat. Außerdem spricht der Chirurg mit Ihnen über mögliche Risiken der Operation. Für den Arzt ist die Operation ein Routineeingriff, für Sie nicht. Stellen Sie alle Fragen, die Sie interessieren. Wenn Sie sich gut beraten fühlen und dem Operateur vertrauen, ist der halbe Operationserfolg bereits erzielt.
Lassen Sie sich nicht durch die Komplikationen, die im Aufklärungsgespräch erwähnt werden, verunsichern oder abschrecken. Die Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, auf alle in Frage kommenden Komplikationsmöglichkeiten hinzuweisen, auch wenn diese nur sehr selten vorkommen.


(Anzeige): Jetzt als 2. Auflage im Buchhandel: Kleiner Ratgeber Hüftprothese

In welchen Kliniken arbeiten erfahrene Chirurgen für die Implantation einer Hüftprothese? Welche Hilfsmittel werden für Hüftpatienten von der Krankenkasse bezahlt? Welche Rehabilitationseinrichtungen sind für Hüftpatienten geeignet? Thorsten Gehrke, Chefarzt der Helios Endo Klinik Hamburg, und Lukas Hoffmann, Ex-Journalist beim Handelsblatt, haben einen Ratgeber für Hüftprothesen-Patienten geschrieben. Dieser Artikel ist ein Kapitelauszug. Klicken Sie auf das Bild, um bei Amazon mehr über das Buch zu erfahren!

(Ende der Anzeige)