Zentralklinik Bad Berka
Zentralklinik Bad Berka; ©Tnemtsoni/CC BY-SA 3.0

Welche deutschen Kliniken eignen sich am besten für eine Bypass-Operation? Hier sind 50 hervorragende Häuser gelistet, die den Eingriff durchführen.

Ein Bypass (englisch für Überbrückung oder Umleitung) ist eine künstlich angelegte Umgehung einer Engstelle, beispielsweise in einem Blutgefäß. Mit einer Bypass-Operation kann man den Blutfluss bei verengten oder verschlossenen Herzkranzgefäßen wiederherstellen. Es können dazu körpereigene Venen oder Arterien genutzt werden oder ein Bypass aus Kunstgewebe eingesetzt werden.

Alle unten gelisteten Kliniken sind auf Bypass-Operationen spezialisiert, sodass eine erfolgreiche Behandlung gewährleistet ist. Neben erfahrenen Ärzten ist auch modernstes Equipment in den Kliniken vorhanden.

Hervorragende Kliniken für eine Bypass-Operation

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2022)
Zentralklinik Bad BerkaBad Berka1852
Schüchtermann-KlinikBad Rothenfelde1526
Rhön-Klinikum Campus Bad NeustadtBad Neustadt a. d. Saale1365
Herzzentrum DresdenDresden1308
Klinikum Links der WeserBremen1203
Medizinische Hochschule HannoverHannover1201
St. Johannes-Hospital DortmundDortmund1188
Sana-Herzzentrum CottbusCottbus1142
Kerckhoff-KlinikBad Nauheim1139
Universitätsklinikum MagdeburgMagdeburg1104
Universitätsklinikum KölnKöln1087
Universitätsklinikum HeidelbergHeidelberg1072
Herz- und Gefäßzentrum Bad BevensenBad Bevensen995
Helios Klinik für Herzchirurgie KarlsruheKarlsruhe981
Universitätsklinikum MünsterMünster952
Uniklinik RWTH AachenAachen940
Klinikum OldenburgOldenburg903
Deutsches Herzzentrum München des Freistaates BayernMünchen890
Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum BrandenburgBernau854
Universitätsmedizin GöttingenGöttingen851
Herz- und Diabeteszentrum NRWBad Oeynhausen811
Herzzentrum LeipzigLeipzig801
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus KielKiel795
SHG-Kliniken VölklingenVölklingen794
Universitätsklinikum Halle (Saale)Halle (Saale)788
Universitätsklinikum DüsseldorfDüsseldorf770
MediClin Herzzentrum CoswigCoswig (Anhalt)765
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg763
Klinikum der Stadt Ludwigshafen am RheinLudwigshafen753
Universitätsklinikum EssenEssen729
Helios Klinikum KrefeldKrefeld719
Universitätsklinikum Essen - Herzzentrum Essen-HuttropEssen718
Deutsches Herzzentrum BerlinBerlin712
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin709
Klinikum KasselKassel701
Klinikum Nürnberg SüdNürnberg686
Klinikum Karlsburg der Klinikgruppe Dr. GuthKarlsburg676
Universitätsklinikum UlmUlm659
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität MainzMainz634
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum BergmannsheilBochum627
Universitätsklinikum FrankfurtFrankfurt am Main602
LMU Klinikum - Standort AugustinumMünchen598
Universitätsklinikum BonnBonn594
Städtisches Klinikum Braunschweig - Klinikum Salzdahlumer Straße 90Braunschweig593
Universitätsklinikum ErlangenErlangen562
Klinikum PassauPassau562
Universitätsklinikum RegensburgRegensburg553
Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfHamburg552
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder TrierTrier527
München Klinik BogenhausenMünchen510

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So wurde die Klinikliste erstellt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit dem Anlegen eines aortokoronaren Bypasses (OPS 5-361). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen dieser Eingriff im Jahr 2022 am häufigsten vorgenommen wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Daten sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Fakten zu Bypass-Operationen

Ein aortakoronarer Bypass kommt zum Einsatz, wenn die Herzkranzarterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, verengt oder verschlossen sind. Man spricht hier auch von der koronaren Herzkrankheit. Durch diese Verengung erhält das Herz nicht genügend Blut und es kann zu Symptomen wie Brustenge oder einem Herzinfarkt kommen. In einigen Fällen ist auch der Einsatz eines Stents, einer Art Metallgitter, welches die verengte Stelle offen halten soll, ausreichend. Wenn jedoch mehrere Herzkranzgefäße betroffen sind, muss eine Bypass-Operation durchgeführt werden.

Auch bei anderen Erkrankungen wie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit kann eine Bypass-Operation in Frage kommen. Bei dieser Durchblutungsstörung kann ein Bypass in den Armen oder Beinen die Lösung sein.

Die Bypass-Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Je nach Anzahl der Engstellen kann die Operation zwischen drei und vier Stunden dauern. Zunächst wird das Brustbein der Länge nach geöffnet, dann wird das Herz freigelegt und über Schläuche mit der Herz-Lungen-Maschine verbunden. Diese versorgt den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das Herz wird während des Eingriffs mit einer Elektrolytlösung stillgelegt. Um den Bypass zu legen, wird meist die linke Brustwandarterie verwendet. Alternativ kann auch eine Arterie des Armes verwendet werden. Nachdem der Bypass angebracht wurde, wird das Herz wieder durchblutet und von der Herz-Lungen-Maschine getrennt. Saugdrainagen werden in den Brustkorb eingelegt und der Brustkorb wird wieder verschlossen.

Es gibt auch moderne Varianten der Bypass-Operation: sie kann heute am schlagenden Herzen durchgeführt werden, ohne Zuhilfenahme einer Herz-Lungen-Maschine. Dies mindert das Risiko von Komplikationen und führt zu einer schnelleren Erholung. Auch eine minimalinvasive Operationsmethode wird in einigen Kliniken angeboten. Hier wird durch einen kleinen Hautschnitt unterhalb der linken Brustwarze operiert. Wenn Sie an einer dieser innovativen Operationsmethoden interessiert sind, informieren Sie sich auf den Websites der oben gelisteten Kliniken, ob sie angeboten wird.

Im Anschluss an die Operation wird der Patient intensivmedizinisch überwacht. Es vergehen mehrere Wochen bis zur vollständigen Genesung. An den Aufenthalt in der Klinik schließt sich eine Rehabilitation an. Bei 94 von 100 Patienten lindert die Bypass-Operation die Beschwerden dauerhaft. Bei 6 von 100 wird nach etwa 4 Jahren ein erneuter Eingriff notwendig, weil sich neue Engstellen gebildet haben. Außerdem müssen nach einer Bypass-Operation dauerhaft Medikamente eingenommen werden und Kontrolltermine wahrgenommen werden.

Die Patientenzahlen für Bypass-Operationen fallen seit einigen Jahren: im Jahr 2007 wurde die Bypass-OP noch bei 100.439 Menschen durchgeführt. 2022 wurden nur noch 51.383 Patienten mit dieser Hauptdiagnose in deutschen Krankenhäusern behandelt. Am häufigsten werden Patienten zwischen 60 und 74 Jahren operiert, wobei die meisten Patienten männlich sind.