Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg
Katheterlabor des Herzzentrums Brandenburg, Immanuel Klinikum Bernau. Foto: Immanuel Diakonie GmbH, Fotograf: Edgar Zippel

Welche deutschen Kliniken eignen sich am besten für eine Bypass-Operation? Hier sind 22 hervorragende Häuser gelistet, die den Eingriff durchführen.

Ein Bypass (englisch für Überbrückung oder Umleitung) ist eine künstlich angelegte Umgehung einer Engstelle, beispielsweise in einem Blutgefäß. Mit einer Bypass-Operation kann man den Blutfluss bei verengten oder verschlossenen Herzkranzgefäßen wiederherstellen. Es können dazu körpereigene Venen oder Arterien genutzt werden oder ein Bypass aus Kunstgewebe eingesetzt werden.

Alle unten gelisteten Kliniken sind auf Bypass-Operationen spezialisiert, sodass eine erfolgreiche Behandlung gewährleistet ist. Neben erfahrenen Ärzten ist auch modernstes Equipment in den Kliniken vorhanden.

Hervorragende Kliniken für eine Bypass-Operation

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2021)
Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum BrandenburgBernau2252
Schüchtermann-KlinikBad Rothenfelde1672
Klinikum Links der WeserBremen1508
Herzzentrum DresdenDresden1353
St.-Johannes-Hospital DortmundDortmund1351
Rhön-Klinikum Campus Bad NeustadtBad Neustadt an der Saale1314
Kerckhoff-KlinikBad Nauheim1248
Sana Herzzentrum CottbusCottbus1239
Herz- und Gefäßzentrum Bad BevensenBad Bevensen1200
Medizinische Hochschule HannoverHannover1162
Universitätsklinikum MagdeburgMagdeburg1131
Universitätsklinikum MünsterMünster1101
Uniklinik RWTH AachenAachen1086
Universitätsklinikum HeidelbergHeidelberg1069
Universitätsklinikum KölnKöln1054
Klinikum OldenburgOldenburg1037
Universitätsklinikum DüsseldorfDüsseldorf1007
Helios Klinik für Herzchirurgie KarlsruheKarlsruhe930
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg920
SHG-Kliniken VölklingenVölklingen918
Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinLübeck913
MediClin Herzzentrum CoswigCoswig864

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So wurde die Klinikliste erstellt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit dem Anlegen eines aortokoronaren Bypasses (OPS 5-361). Es wurden jene 22 Häuser gelistet, in denen dieser Eingriff im Jahr 2021 am häufigsten vorgenommen wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten.

Fakten zu Bypass-Operationen

Ein aortakoronarer Bypass kommt zum Einsatz, wenn die Herzkranzarterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, verengt oder verschlossen sind. Man spricht hier auch von der koronaren Herzkrankheit. Durch diese Verengung erhält das Herz nicht genügend Blut und es kann zu Symptomen wie Brustenge oder einem Herzinfarkt kommen. In einigen Fällen ist auch der Einsatz eines Stents, einer Art Metallgitter, welches die verengte Stelle offen halten soll, ausreichend. Wenn jedoch mehrere Herzkranzgefäße betroffen sind, muss eine Bypass-Operation durchgeführt werden.

Auch bei anderen Erkrankungen wie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit kann eine Bypass-Operation in Frage kommen. Bei dieser Durchblutungsstörung kann ein Bypass in den Armen oder Beinen die Lösung sein.

Die Bypass-Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Je nach Anzahl der Engstellen kann die Operation zwischen drei und vier Stunden dauern. Zunächst wird das Brustbein der Länge nach geöffnet, dann wird das Herz freigelegt und über Schläuche mit der Herz-Lungen-Maschine verbunden. Diese versorgt den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das Herz wird während des Eingriffs mit einer Elektrolytlösung stillgelegt. Um den Bypass zu legen, wird meist die linke Brustwandarterie verwendet. Alternativ kann auch eine Arterie des Armes verwendet werden. Nachdem der Bypass angebracht wurde, wird das Herz wieder durchblutet und von der Herz-Lungen-Maschine getrennt. Saugdrainagen werden in den Brustkorb eingelegt und der Brustkorb wird wieder verschlossen.

Es gibt auch moderne Varianten der Bypass-Operation: sie kann heute am schlagenden Herzen durchgeführt werden, ohne Zuhilfenahme einer Herz-Lungen-Maschine. Dies mindert das Risiko von Komplikationen und führt zu einer schnelleren Erholung. Auch eine minimalinvasive Operationsmethode wird in einigen Kliniken angeboten. Hier wird durch einen kleinen Hautschnitt unterhalb der linken Brustwarze operiert. Wenn Sie an einer dieser innovativen Operationsmethoden interessiert sind, informieren Sie sich auf den Websites der oben gelisteten Kliniken, ob sie angeboten wird.

Im Anschluss an die Operation wird der Patient intensivmedizinisch überwacht. Es vergehen mehrere Wochen bis zur vollständigen Genesung. An den Aufenthalt in der Klinik schließt sich eine Rehabilitation an. Bei 94 von 100 Patienten lindert die Bypass-Operation die Beschwerden dauerhaft. Bei 6 von 100 wird nach etwa 4 Jahren ein erneuter Eingriff notwendig, weil sich neue Engstellen gebildet haben. Außerdem müssen nach einer Bypass-Operation dauerhaft Medikamente eingenommen werden und Kontrolltermine wahrgenommen werden.

Die Patientenzahlen für Bypass-Operationen fallen seit einigen Jahren: im Jahr 2007 wurde die Bypass-OP noch bei 100.439 Menschen durchgeführt. 2021 wurden nur noch 51.593 Patienten mit dieser Hauptdiagnose in deutschen Krankenhäusern behandelt. Am häufigsten werden Patienten zwischen 65 und 74 Jahren operiert, wobei die meisten Patienten männlich sind.