Künstliches Kniegelenk
©Anna Shvets/Pexels

Wie läuft die Operation eines künstlichen Knies ab? Wie sollte man sich vorbereiten und was gibt es im Krankenhaus nach der Operation zu beachten? Diese Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet.

Ein Beitrag von Prof. Dr. Thorsten Gehrke und Lukas Hoffmann

Wenn die Arthrose Ihres Knies Ihnen große Schmerzen bereitet und weder Bewegungstherapie noch Schmerzmedikation Ihre Lebensqualität bessern, dann raten die Ärzte zu einem künstlichen Kniegelenk. Die Operation bringt Vorteile, hat aber auch Risiken. Hier steht, wie der OP-Tag abläuft, und wie Sie zu einer gelingenden Operation beitragen können.

Die Wochen vor der OP – das können Sie tun

Fitnesstraining

Es ist ratsam, sich bereits einige Wochen vor Ihrem Operationstermin über Fitnessprogramme zu erkundigen. Wenn Sie Ihre Beinmuskulatur stärken, entlasten Sie Ihr Knie. Denn kräftige Muskeln übernehmen mehr Arbeit, die mechanische Belastung für das Knie wird so geringer.


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Wichtig ist aber auch, Ihr Knie nicht zu stark zu belasten. Der Grundsatz lautet: Viel Bewegung mit möglichst geringer Belastung. Am besten ist, sich beim Hausarzt oder Orthopäden über das passende Fitnesstraining zu informieren oder sich eine physiotherapeutische Behandlung verschreiben zu lassen. Physiotherapeuten bringen Ihnen in kurzen Sitzungen bei, welche Bewegungsübungen in Ihrem Fall geeignet sind. Diese sollten Sie zu Hause wiederholen. Mit regelmäßiger Bewegung stärken Sie zusätzlich Ihren Kreislauf, sodass Sie nach der Operation schneller auf die Beine kommen.

Gewichtsabnahme

Die mit der Arthrose verbundenen Schmerzen kann zu weniger Bewegung führen. Möglicherweise haben Sie einige Kilos zugelegt. Untersuchungen zeigen, dass eine Gewichtsreduktion von nur 5 Prozent die Beweglichkeit nach der Knie-OP steigert, Schmerzen lindert und zu einer schnelleren Genesung führt. Auch ein Nikotinkonsum gilt als Komplikationsrisiko. Die Operation könnte ein Anlass sein, um mit dem Rauchen aufzuhören und einige Pfunde abzuspecken.

Der Tag vor der Operation

Negativer Coronatest ist Voraussetzung für OP

Denken Sie daran, dass Sie vor der Operation einen negativen Coronatest nachweisen müssen. Die Kliniken haben hier unterschiedliche Zeitabläufe. Die meisten bitten Sie, am Tag vor Ihres Krankenhausaufenthalts den Abstrich im Krankenhaus nehmen zu lassen. Das Ergebnis liegt dann am Folgetag vor, sodass Sie stationär aufgenommen werden können. Bei einigen Kliniken wird der Test direkt nach der Aufnahme durchgeführt und das Ergebnis liegt dann Abends vor. In jedem Fall müssen Sie am OP-Tag ein negatives Testergebnis vorweisen.

Blutabnahme, Röntgenaufnahme & Co

Am Aufnahmetag werden Sie körperlich untersucht. Zudem wird Ihnen Blut abgenommen und Sie geben Urin ab. In der Regel wird auch ein EKG für die Untersuchung Ihrer Herzaktivität sowie ein Röntgenbild Ihrer Lunge gemacht.

Die behandelnden Ärzte erheben Ihre Anamnese. Das bedeutet, Sie fragen nach Vorerkrankungen, Allergien und früheren Operationen. Je genauer die Ärzte über Ihren Gesundheitszustand informiert sind, desto wahrscheinlicher ist eine komplikationsfreie Operation. Deshalb bietet es sich an, dass Sie alle Informationen bereits zuvor zusammentragen. Hier finden Sie ein PDF mit Formularen zum Herunterladen. Sie können diese am heimischen Rechner ausdrucken und ausfüllen. So sind Sie auf die Fragen der Ärzte und des Klinikpersonals vorbereitet.

Aufklärungsgespräch

Im Aufklärungsgespräch sind nun Sie mit Ihren Fragen an der Reihe. Ihr operierender Facharzt beantwortet alle Fragen rund um die Operation. So erhalten Sie Informationen zur Dauer des Eingriffs, zum Schwierigkeitsgrad und zu mögliche Komplikationen. Die Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, Sie auf alle Risiken hinzuweisen, auch wenn diese nur sehr gering sind.

So treten die meisten Komplikationen nur bei 1 bis 5 Prozent der Patienten auf und sind bei dem heutigen Stand der Medizin gut beherrschbar. Vorbeugende Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, Bewegung und Rauchstopp vermindern zudem die Risiken. Dennoch sollten Sie sich vor dem Eingriff mit den Operationsrisiken beschäftigen, um das Für und Wider einer Operation abwägen zu können.

Der Operationstag

Die Narkose

Die Ärzte führen den operativen Einsatz eines künstlichen Kniegelenks in der Regel unter Vollnarkose durch. Bei einer Vollnarkose werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die Schutzreflexe, wie zum Beispiel Schluck- oder Hustenreflexe, unterdrückt. Nehmen Sie am Tag der Vollnarkose keine feste Nahrung mehr zu sich und trinken Sie auch nichts mehr. Wenn Sie erst Mittags operiert werden, kann dies sicher anstrengend werden. Es ist aber wichtig, dass Sie diese ärztliche Anordnung einhalten, weil sonst die Gefahr besteht, dass Mageninhalt in den Rachen gelangt, eingeatmet wird und Sie an einer schweren Lungenentzündung erkranken.

Am Tag der Operation dürfen Sie zudem nicht mehr rauchen. Kontaktlinsen oder Brillen werden nicht mit in den OP-Raum genommen. Zahnprothesen und Perücken müssen auch zurückgelassen werden. Ebenso dürfen abnehmbare Schmuckstücke, wie Ohrringe, Ringe oder Halsketten, nicht mit und können stattdessen im Tresor in Ihrem Patientenzimmer aufbewahrt werden. Diese Regelungen dienen dazu, eine möglichst keimfreie und sterile Umgebung herzustellen.

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sprechen Sie dies an. Der Anästhesist weiß, welches Medikament Sie vor der Operation absetzen müssen.

Sie erhalten am Morgen des Operationstages ein leichtes Beruhigungsmittel und spezielle, leichte Bekleidung: Ein weites OP-Hemd, das Ihnen bis kurz oberhalb der Knie reicht, eine OP-Unterhose und ein Haarnetz. Das Krankenpflegepersonal wird Ihr Bein, das operiert werden soll, noch rasieren. Sie können diese Rasur auch im Vorfeld zu Hause vornehmen.

Anschließend werden Sie von einer Fachpflegekraft auf Ihrem Patientenbett in einen Vorbereitungsraum gerollt, wo ein Fachpfleger und der Narkosearzt Sie weiter betreuen.


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